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Re: Der Gebrauch von "lassen" einschließlich Quellenverzeichnis und Übungen

Autor:Tanja
Datum: Mo, 05.03.2007, 10:42

> Danke,Paul, dass du dich so intensiv mit meiner Problematik
> beschäftigt hast. Es kann sein, dass ich mir das Thema selbst zu
> schwierig mache. Natürlich hast du kein Modalverb vergessen. Du
> schreibst "lassen" ist kein u.A.. Was ist das? Was ich
> erklären muss, ist, wann ich "lassen" einsetzen kann.
> Man kann es doch als Vollverb und im modalen Gebrauch verwenden.
> Wie mache ich das dem Ausländer an Beispielen,kurz und
> verständlich,plausibel? Danke auch für den Hinweis, wo ich viele
> Übungen finden kann. Bei deinen Beispielen habe ich schon
> Probleme.In den ersten beiden Sätzen fungiert "lassen"
> doch modal. Irgendwie kapiere ich das mit dem Vollverb nicht.
> Als Vollverb betrachte ich Verben, die wirklich allein stehen
> können und alles aussagen, was passiert.Z.B." Es regnet.
> Sie lacht. Er wartet schon. Lass das! Das brauche ich
> nicht." Bitte hilf mir weiter, wenn du noch eine, für mich
> verständlichere Erklärung, finden könntest. Viele Grüße Roswitha

Hallo, liebe Leute!
Was die Begrifflichkeiten "Vollverb" und "Modalverb" betrifft, so werden sie mit Sicherheit nicht davon abgeleitet, ob sie allein im Satz als Prädikat fungieren können. Die Modalverben haben was mit der sog. Modalität zu tun, d.h. sie helfen dem Sprecher dabei, seine eigene Einstellung zum Inhalt seiner Aussage zum Ausdruck zu bringen. "Lassen" ist kein Modalverb in dem Sinne. Ein "Vollverb" bedeutet auch nicht unbedingt "selbstausreichend". Alle Verben haben ein Valenz, d.h. sie verlangen nach anderen Elementen im Satz. Das können Objekte in verschiedenen Fällen sein oder eben der Infinitiv eines anderen Verbs, ob mit oder ohne "zu". Das Vb. "lassen" erfordert einen Infinitiv, damit seine eigene Bedeutung modifiziert werden kann. Aber das alles ist mehr ein Beitrag aus dem Bereich "germanistische Linguistik". Dazu könnte ich noch viel ausführlichere Beiträge schreiben. Deine Schüler brauchen so ein "Fichtendikicht" gar nicht. Das, was dich interessiert, ist, glaube ich eher, wie man das einem Ausländer am einfachsten beibringt. Ich bin selber eine Ausländerin, ob du es glaubst oder nicht. Ich finde, du solltest für dich als Dozentin zuerst einmal die Frage beantworten, ob deine Schüler in dem Lernstadium, wo sie sich momentan befinden, wirklich alle Nuancen brauchen. Das ist nur verwirrend und abschreckendfür sie und erscheint ihnen dadurch nur nicht erlernbar. Du solltest die ganze Bedeutungspalette von "lassen" vergröbern und schauen, welche Bedeutungsvarianten sich als eine Bedeutungsvariante erklären lassen. Wenn dir diese Aufgabe nicht machbar erscheint, dürftest du es zumindest schaffen, dich auf einige wenige Varianten zu begrenzen und einfach der Vollständigkeit halber deinen Schülern sagen, dass es noch weitere Bedeutungsvarianten gibt, die für sie im Moment jedoch nicht unbedingt relevant sind. Übungen dazu findest du beispielsweise im Lehrbuch "Themen neu" Band 1 ziemlich am Ende des Buches. Da wird die sehr gebräuchliche und für viele Ausländer schwer verständliche Varinate "jemanden veranlassen etw. zu tun" behandelt. Da ist es zu empfehlen, den folgenden Unterschied klar zu machen:ich mache etwas selbst (z.B.: Ich nähe ein Kleid) vs. Ich mache so, dass jemand das für mich tut, der es kann.(Ich lasse ein Kleid nähen).

Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinen Erklärungen. Das ist wirklich kein einfaches Thema.

Gruß,
Tanja

 

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