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> Mich interessiert, ob es eine Regel gibt, wann das ie als
> langgezogenes i, wie in Melanie, ausgesprochen wird, und wann es
> zu zwei Lauten, wie in Geranie, wird.

Leider gibt es keine Regel, da diese mit dem Werdegang des Wortes zusammenhängt. Die meisten Wörter auf "ie" stammen von lateinischen oder griechischen Wörtern auf "ia" ab.

Im Französischen werden solche Wörter konsequent mit langem betonten "i" gesprochen. Wenn das Wort dann aus dem Französischen ins Deutsche gekommen ist, bleibt diese Aussprache erhalten. Die Betonung verschiebt sich in einigen Fällen an den Anfang ("Melanie") in anderen Fällen bleibt sie am Ende ("Melodie").

Wenn es unmittelbar aus den alten Sprachen oder auf dem Umweg über das Spanische oder Italienische übernommen wurde, wird das "ie" wie "ije" ausgesprochen. Die Betonung liegt dann meist auf dem Vokal vor dem "i" ("Geraanije").

Gelegentlich kommt es vor, daß ein Wort, obwohl es nicht aus dem Französischen kommt, mit langem "i" gesprochen wird. In solchen Fällen existieren manchmal beide Aussprachen nebeneinander ("Zeremonii" neben "Zeremoonije").

Ein paar Fälle kann man mit folgenden Regeln erfassen:

- Pflanzennamen mit "ije" ("Geranie" "Begonie" "Akazie")
- Mädchennamen mit "ii", vorne betont ("Melanie", "Natalie"); ausgenommen veraltete Mädchennamen ("Antonie", "Sidonie")