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Reformation statt Halloween feiern

Autor:Reformator
Datum: Di, 30.10.2007, 19:11

Sprachzeitung: Reformation statt Halloween feiern

Erlangen, 30. Oktober 2007 – Vor genau 490 Jahren schlug Martin Luther seine 95 Thesen an die Tür der Schloßkirche zu Wittenberg. Zum Reformationstag am 31. Oktober erinnert die DEUTSCHE SPRACHWELT an die Bedeutung der Reformation für die deutsche Sprache. Gleichzeitig bezeichnet die Sprachzeitung das am selben Tag veranstaltete Halloween als „Gift für die deutsche Sprache und Kultur“.

Der Chefredakteur der DEUTSCHEN SPRACHWELT, Thomas Paulwitz, erklärte: „Der
Reformationstag droht von dem kommerzialisierten amerikanischen Totenkult
namens ‚Halloween‘ überschattet zu werden. Daher ist es um so wichtiger,
daran zu erinnern, was die Reformation für eine lebendige deutsche Sprache
bedeutet.“ Luther habe mit seiner Bibelübersetzung zur Ausbildung des
Hochdeutschen beigetragen und die deutsche Sprache mit zahllosen
Wortschöpfungen bereichert. Der Sprachwissenschaftler Jacob Grimm
bezeichnete das Neuhochdeutsche sogar als „protestantischen Dialekt“.
„Luthers Wortmacht ist aus der deutschen Sprache weiterhin nicht
wegzudenken“, so Paulwitz.

Luther wollte „dem Volk aufs Maul schauen“ und prägte Redewendungen wie „auf
eigene Faust“, „für immer und ewig“ oder „sein Scherflein beitragen“. Er
schuf Sprichwörter wie „Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein“.
Seine Sprachkunst zeigt er zum Beispiel in der Weihnachtsgeschichte mit dem
Spiel mit dem Selbstlaut „i“: „Ihr werdet finden das Kind in Windeln
gewickelt und in einer Krippen liegen.“ Auch in anderen Ländern verhalf die
Reformation der Landessprache zum Aufschwung. Der Reformator Primus Truber
gilt als Begründer des slowenischen Schrifttums. Ebenso wird der Reformator
Mikael Agricola, ein Schüler Luthers, als Vater der finnischen Literatur
angesehen.

Während die Reformation die Sprachen förderte, verdränge „Halloween“ alte
Bräuche wie Erntedank und Martinssingen und stehe beispielhaft für die
Amerikanisierung und Verrohung der Sprache und Kultur, so Paulwitz. Kinder
als Tote zu verkleiden und mit der Parole „Trick or Treat“ auf Erwachsene zu
hetzen, stelle keine kulturelle Bereicherung dar.

Pressemitteilung:
http://www.deutsche-sprachwelt.de/berichte/pm-2007-10-30.shtml

***************

Die DEUTSCHE SPRACHWELT http://www.deutsche-sprachwelt.de ist mit rund
80.000 Lesern (Leserbefragung 2002) die größte deutsche Sprachzeitung. Sie
erscheint vierteljährlich und ist Sprachrohr und Plattform einer ständig
wachsenden Bürgerbewegung, die sich um die deutsche Sprache sorgt und für
ein neues Sprachbewußtsein eintritt. Die DEUTSCHE SPRACHWELT kämpft für die
Erhaltung einer lebendigen deutschen Sprache.

Schriftleitung: Thomas Paulwitz
DEUTSCHE SPRACHWELT
Postfach 1449
D-91004 Erlangen
Telefon +49-(0)9131-480661
Telefax +49-(0)9131-480662
http://www.deutsche-sprachwelt.de
schriftleitung@deutsche-sprachwelt.de

Probeexemplare der Sprachzeitung können Sie hier bestellen:
bestellung@deutsche-sprachwelt.de

 

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Reformation statt Halloween feiern
Reformator -- Di, 30.10.2007, 19:11
Re: Reformation statt Halloween feiern
Alex -- Mi, 31.10.2007, 13:45
Re: Reformation statt Halloween feiern
Ruhrpottandrea -- Mi, 31.10.2007, 13:57
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Alex -- Mi, 31.10.2007, 15:23
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Michael -- Mi, 31.10.2007, 16:53
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Alex -- Mi, 31.10.2007, 17:29
Re: Reformation statt Halloween feiern
rrbth -- Mi, 31.10.2007, 20:31
Re: Reformation statt Halloween feiern
PaulW -- Do, 1.11.2007, 11:45