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> Ich hoffe, du wirst es mir nicht ganz übel nehmen, dass ich auch
> meinen Obolus dazu beigetragen habe...
Warum sollte ich das übelnehmen?
Die Frage ist, ob der Begriff Zustandspassiv nicht völlig entbehrlich ist. Grammatikalisch gibt es keinen Unterschied zwischen "die Tür ist verschlossen" und "ein Mensch ist verschlossen", denn man kann in beiden Fällen "verschlossen" als Adjektiv betrachten, auch wenn die Tür von jemandem verschlossen wurde und der Mensch nicht; und man kann genauso gut von einem verschlossenen Menschen reden wie von einer verschlossenen Tür. Betrachtet man das Partizip als Adjektiv, erübrigt sich der etwas pedantische Begriff Zustandspassiv. Außerdem erübrigt sich natürlich die ursprüngliche Frage dieses Threads, wie man das beugt: Man ersetze "verschlossen" z.B. durch "grün" und beuge "sein" als Vollverb: ist grün, war grün, ist grün gewesen, usw.
Der anfängliche Bericht ist seltsam ( http://www.korrekturen.de/forum.pl/page/1/md/read/id/11158/sbj/bildung-zustandspassiv/ ):
"Ich hatte mehrere Diskussionen mit verschiedenen Deutschlehrern meiner Schule darüber und keiner wusste wirklich Rat."
Um "sein" korrekt beugen zu können, muß man kein Deutschlehrer sein. Daß die studierten Deutschlehrer in einer so simplen Frage keinen Rat gewußt haben sollen, darüber bin ich -- im Zustandspassiv -- reichlich erstaunt.