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Erkennbar wird das bei Genitivobjekten: Gedenke meiner.

Hier könnten wir aber alternativ auch sagen: Gedenke meiner Person. Die "Gedenke meiner" Form ist doch nur der Ersatz von "meiner Person" oder möglicherweise einer anderen Phrase mit der gleichen Bedeutung durch das Possessivpronomen "meiner" im Genitiv. Als was gilt jedoch das reine "mein"?

Nominativ: ich
Genitiv: meiner
Dativ: mir
Akkusativ: mich

Dann müsste aber in logischer Folge beispielsweise "meinem" auch mit "Dativ: meinem" deklariert werden, die Dativform ist jedoch "mir". Ist es nicht so, dass das Genitivpronomen mit den unterschiedlichsten Kasus kombiniert werden kann, dabei immer seinen Genitivcharakter bewahrt und zusätzlich einen zweiten Kasus annimmt?

Genauso beim Wort "Wessen?", das offensichtlich im Genitiv steht, aber mit allen Kasus kombiniert werden kann:

Wessen Auto ist das? (Genitiv + Nominativ)
Wessen Autos Nummernschild ist das? (Genitiv + Genitiv)
Wessen Freund gibst du das Geld? (Genitiv + Dativ)
Wessen Apfel isst du da gerade? (Genitiv + Akkusativ)

Wenn "mein, dein, sein" nicht Genitiv wären, wie wären diese Formen dann in der Lage:

1) ein Substantiv zu ersetzen: das Haus des Mannes --> sein Haus

2) Die Genitivfrage korrekt zu beantworten: Wessen Haus ist das? Das ist sein Haus.

3) Die Deklination des bestimmten Artikels zu spiegeln (des Mannes --> sein, der Frau --> ihr, des Hauses --> sein).

Auch im Nominativ, Dativ und Akkusativ sind hierzu nur die in diesen Kasus stehenden Pronomen in der Lage.

Wenn "mein, dein, sein" kein Genitiv wären, dann gäbe es zudem in der Deklination der Personalpronomen eine Lücke. Die deutschen Deklinationen weisen jedoch nirgendwo eine Lücke auf - es existieren sowohl die Deklination von Artikeln und Substantiven als auch Relativpronomen und die personenbezogenen Fragewörter von "Wer?" bis "Wen?" in allen vier Kasus. Warum sollte es beim Personalpronomen eine Ausnahme geben?