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Wenn ich den Artikel richtig verstehe, gibt es durchaus Querverbindungen zwischen dem Genitiv der Personalpronomen und den Possessivartikeln. Ob der Genitiv der Personalpronomen eine „Lücke“ bildete und diese von den Possessivartikeln „gefüllt“ wurde oder ob umgekehrt die Possessivartikel aus dem Genitiv der Personalpronomen „entstanden“sind, wird unterschiedlich gesehen.

So habe ich den Artikel auch verstanden. Wie du auch schon vorher schriebst, scheint "mein" eine ältere Form des "Genitivpronomens" - also etwa "meiner" wie in "Gedenke meiner" - zu sein. Nach meinem Verständnis handelt es sich bei diesem "meiner, deiner, seiner" etc. um das Possessivpronomen im Genitiv, das seit geraumer Zeit jedoch als "das Genitivpersonalpronomen" deklariert wird.

Da wir Formen wie "Erinnere dich meiner" im modernen Deutsch eigentlich nicht mehr nutzen: Wäre es nicht im Sinne einer modernen Grammatik vorteilhafter, an diese alte Querverbindung zwischen dem Genitiv der Personalpronomen und dem Possessivartikel anzuknüpfen und sowohl Possessivartikel als auch Possessivpronomen als Funktionen des "Personalpronomens im Genitiv" aufzufassen und unter diesem zu subsummieren, statt den Titel "Personalpronomen im Genitiv" nur auf das Possessivpronomen im Genitiv zu beschränken, das kaum noch genutzt wird? Ist diese Bezeichnung im modernen Deutsch nicht eigentlich überholt?

Die „Lücke“ beim Dativ vom sächlichen „was?“ würde ich nicht immer mit „wem?“ füllen. „Von wem ist hier die Rede?“ bezieht sich auf Personen, für Sachen bietet sich eher an „Von was ist hier die Rede?“

Mir scheint die Nutzung von "wem" recht labil zu sein.

"Wem gibt der Zoowärter das Futter? Er gibt es dem Elefanten."
"Wem verkaufst du deine Software-Lösung: Firma A oder Firma B?"

scheinen mir beide möglich zu sein, obwohl sich das "wem" in beiden Fällen nicht auf Personen bezieht. In "Von wem ist hier die Rede?" klingt es sicherlich eindeutig nach einer Person.

In "Von was ist hier die Rede?" finde ich nach wie vor faszinierend, dass das "von", obwohl es den Dativ bedingt, hier keine Veränderung in "was" hervorruft, dieses "was" demnach entweder eine (recht einzigartige?) Dativ-Form darstellt oder der Dativ-Effekt von "von" hier einfach entfällt?