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> (…) statt den Titel "Personalpronomen im Genitiv" nur auf das
> Possessivpronomen im Genitiv zu beschränken, das kaum noch
> genutzt wird? Ist diese Bezeichnung im modernen Deutsch
> nicht eigentlich überholt?

»Meiner« ist nur eine der Formen des Possessivpronomens und -artikels im Genitiv, nämlich die für den Genitiv Singular im Femininum und jene für den Genitiv Plural. Die Form für das Possessivpronomen im Genitiv Singular im Maskulinum und im Neutrum ist »meines«. Es hat sich also vom Genitiv des Possessivpronomens und -artikels abgekoppelt. Als Stellvertreter wird das Personalpronomen im Genitiv allerdings kaum benutzt, da ersetzt man es wohl eher durch ein Präpositionalattribut mit »von« + Personalpronomen im Dativ, man vergleiche:

^?Das ist der Klang der Hupe meines Autos und das derjenige der Hupe deines.
Das ist der Klang der Hupe meines Autos und das derjenige der Hupe desjenigen von dir.

^?Das ist die Adresse der Schule deiner Tochter und das diejenige der Schule meiner.
Das ist die Adresse der Schule deiner Tochter und das diejenige der Schule von meiner.

^?Das sind die Mitschüler deiner Kinder und das diejenigen meiner.
Das sind die Mitschüler deiner Kinder und das diejenigen von meinen.

Die „Lücke“ beim Dativ vom sächlichen „was?“ würde ich nicht immer mit „wem?“ füllen. „Von wem ist hier die Rede?“ bezieht sich auf Personen, für Sachen bietet sich eher an „Von was ist hier die Rede?“

Nein, @Pumene, »wovon« ist da die erste Wahl!

> Mir scheint die Nutzung von "wem" recht labil zu sein.

> "Wem gibt der Zoowärter das Futter? Er gibt es dem Elefanten."
> "Wem verkaufst du deine Software-Lösung: Firma A oder Firma B?"

> scheinen mir beide möglich zu sein, obwohl sich das
> "wem" in beiden Fällen nicht auf Personen bezieht.
Sind juristische Personen nicht auch Personen? Selbst im nicht-juristischen Sprachgebrauch sind Organisationen (Gruppen von Menschen) mit dem Sem +[menschlich] markiert, und Tiere nur als Sachen anzusehen ist selbst im juristischen Sinne nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit.
https://www.bmel.de/DE/themen/tiere/tierschutz/staatsziel-tierschutz.html

> In "Von wem ist hier die Rede?" klingt es sicherlich
> eindeutig nach einer Person.

> In "Von was ist hier die Rede?" finde ich nach wie vor
> faszinierend, dass das "von", obwohl es den Dativ
> bedingt, hier keine Veränderung in "was" hervorruft,
> dieses "was" demnach entweder eine (recht
> einzigartige?) Dativ-Form darstellt oder der Dativ-Effekt von
> "von" hier einfach entfällt?

Das ist genau der Grund, warum jeder, der von vornherein eine Sache als Antwort erwartet, standardsprachlich »wovon« fragen würde und nicht »von was«, und wenn er als Antwort auch eine Person für möglich hält, eben doch »von wem«.