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Hallo Joachim,
der Mensch ist ein Gewohnheitstier, das heißt, man würde sich wahrscheinlich auch an die "Regel" gewöhnen und eines Tages meinen, es sei nie anders gewesen. Beim gesprochenen Deutsch unterscheidet man ja auch nicht in Groß- oder Kleinschreibung, nicht mal bei Eigennamen ...
Das Schriftdeutsch allerdings würde sehr viel an Schönem und an Eigenheit verlieren. Da sich in der heutigen Zeit sowieso die Grenzen immer mehr verwischen, alles immer gleicher (und unverbindlicher) wird, wäre dieses "konsequent international kommunizieren" ein weiterer Schritt auf diesem Weg. Irgendwann ist die Welt nicht mehr bunt und individuell, sondern nur noch eine langweilig graue Masse - keine sehr schöne Vorstellung, meine ich.
Klar kämpft (fast) jeder mal mehr, mal weniger mit der Großschreibung; aber dieser Kampf kann auch Spaß machen und eine Herausforderung sein, genau so wie der Kampf mit den Kommaregeln etc.
Nee, ehrlich, für mich käme es nicht in Frage; da ärgere ich mich lieber mal über inkonsequente Regeln als über konsequente internationale Kommunikation. ;-)
> Wenn Wikipedia sich aber eines tages verordnen
> sollte, eigennamen und satzanfänge groß zu schreiben bzw.
> darzustellen, dann ist das Wikipedias freie entscheidung, ebenso
> wie die freie entscheidung jeder schülerin und jedes schülers
> über die eigene schreibung bildung- und schulpolitisch
> respektiert werden sollte.
Und noch eines: Wenn das Obige das Ziel oder die Vorstellung ist, dass also jeder schreiben soll, wie er kann und will, die eigenen Regeln aufstellen kann - dann sehe ich schwarz auch für eine konsequente nationale Kommunikation und nicht nur für die internationale.
Grüßle
Adele