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> Seit dem Ukraine-Krieg liest man in den Zeitungen überall von
> «Geflüchteten». Das soll wohl ein Ausweg aus dem
> «Flüchtlings»-Dilemma sein (→ der Flüchtling). Man
> kennt das ja schon von den Lehrlingen, die zu Lernenden geworden
> sind. Allerdings bezeichnet das Partizip 2 eine Passivfunktion:
> Ein Geflüchteter ist also einer, der geflüchtet worden ist.
> Andernfalls müsste es auch Geflogene, Gereiste, Gewanderte,
> Gesprungene, Entflohene, Aufgestandene, Ausgerastete,
> Zurückgetretene... geben. Seit wann sind «Geflüchtete» bei Duden
> und korrekturen.de als sprachlich korrekt etabliert? (Wie
> übrigens «Entflohene» schon länger.)
> Ich verstehe den Trend zur Geschlechtsneutralität. Nur sollte
> sie m.E. nicht auf Kosten der Sprachlogik erzwungen werden. Im
> Curling gibt es etwa den «Skip», der sowohl ein Mann als auch
> eine Frau sein kann. (Daneben verwenden deutschsprachige
> Reporter gelegentlich auch den Begriff «Skippin».) Warum kann
> ein Flüchtling oder ein Lehrling keine Frau sein? (Und es gäbe
> ja auch noch die Lehrtochter.)
> Es gäbe noch eine Menge anderer Ungereimtheiten aufzuzählen, die
> dem Duden offenbar keine Bauchschmerzen verursachen (geschuldet,
> zufolge, zeitnah...), aber die wären in einem eigenen Thread
> besser aufgehoben.
>
> Marcel
Die Verwendung des aktiven Partizips Perfekt (geflüchteter/geflüchtete) hat nichts mit der Genderei zu tun. Unakkusativische Verben bilden ein Partizip Perfekt Aktiv.
https://de.wikipedia.org/wiki/Intransitivit%C3%A4t_(Grammatik)#Partizip_II
Der Duden setzt keine Normen, sondern registriert, was in der Bevölkerung angewendet wird. Korrekturen.de bezieht sich auf den Duden und ist so nicht besser oder schlechter.
Gruß
Pumene