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> Sag mal, Gernot, sagt diese dusselige Webseite wirklich:
> «Singular Nominativ canes der Hund»?
> Liest du eigentlich, was du verlinkst? Verstehst du das auch?
Da steht unter »Kurzübersicht«: canis »Grundform«.
Unter »Aufstellung aller Formen« steht tatsächlich: Nominativ canes.
In meinem Lateinisch-Deutschen Langenscheidt-Wörterbuch, das mir seit den Siebzigerjahren des vorigen Jahrhunderts gute Dienste erweist, steht: canes (altl.) = canis
> Weisst du eventuell auch, wie man den Wortstamm eines
> lateinischen Nomens ermittelt (der
> ja im Falle von «canis» «can» lautet), der zur Bildung von
> Komposita verwendet wird?
Wir haben es bei dieser Art von Wortbildung, bei der in einer lebendigen Sprache Elemente aus einer oder mehr toten Sprachen miteinander kombiniert werden, weder mit Komposition noch mit Ableitung zu tun, sondern mit einem Zwischending. In der germanistischen Linguistik spricht man seit einigen Jahren hier ungeschickterweise von Konfixen. Als ich meine Magisterarbeit zum Thema »Combining forms im Englischen« schrieb, war der Begriff aber noch nicht gebräuchlich. Ist das erste Element ein neoklassisches, so ist dein vermeintlicher Fugenlaut meist nichts anderes als der Vokal, der beim ersten Element in der Ursprungssprache im Genetiv auftritt.