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Re: Verschiedenes

Autor:Gernot Back
Datum: Do, 07.07.2022, 12:10
Antwort auf: Verschiedenes (kathi m)

> Guten Morgen,

> ich danke euch im Voraus, dass ihr euch die Zeit hier nehmt.
> (Ich versuche zur Zeit, die Kommasetzung grammatikalisch
> erklären zu können):

> 1. Todesangst, sogar.
Da gehört kein Komma hin!
> Kennt jemand die Regel für diese Kommasetzung?
Es kann nicht für alle Positionen in einem Satz oder Satzfragment, an die kein Komma gehört, eine eigene Regel geben!

> 2. Aber er würde sich schon irgendwie durchschlagen. In den
> Schwarzwald, oder über die Grenze ins Elsaßss.
> 2 HS, 1. Ist unvollständig.
Warum denn eigentlich? Setz doch ein Komma statt eines Punktes und verstehe, was nach den Kommas kommt, jeweils als Nachtrag!
> Kann man auch sagen: = In den Schwarzwald würde
> er sich durchschlagen.
Es spricht nichts dagegen, die Richtungsergänzung zu „sich durchschlagen“ in das Vorfeld des Satzes zu verschieben.

> 3. Am liebsten hätte sie ihm gesagt, was sie von ihm
> hielt
, und (hätte) mit der Polizei gedroht.
> Kann man sich das (hätte) dazudenken, dann ist es ein
> NS-Einschub oder wie?
Da gehört vor „und“ kein Komma hin; es handelt sich um zwei mit „und“ verbundene Nebensätze ersten Grades. Das „hätte“ kannst du ebenso wie das „sie“ beim zweiten Mal weglassen.

> 4. Dass die Kombination …(,) nun sagen wir mal(,) unpassend ist.
> Ich würde ein Komma setzen, klar. Aber kommt nach den
> Auslassungspunkten auch ein Komma oder anstelle des 2. Kommas
> auch Auslassungspunkte?
Deine Auslassungspunkte sind unmotiviert. Sie passen eher nach einem weiteren Komma ans Ende des Nebensatzes mit „dass“. Wenn du mit den Auslassungspunkten eine Sprechpause markieren willst, nimm lieber Gedankenstriche (‒) statt deiner Kommas, jeweils beidseitig von einem Leerzeichen flankiert!

> 5. Als er eintrat und sich umsah, glaubte er fast(,) die
> Schränke flüstern zu hören. Kann-Komma wegen Infinitiv oder
> Muss-Komma wegen HS. (Er glaubte fast.)
Kann-Komma, ich würde es aber setzen, um deutlich zu machen, was zum Hauptsatz (nämlich das „fast“) und was zum erweiterten Infinitiv (nämlich „die Schränke“) zählt.

> 6. Dicke, schwarze Tücher verhüllten die Fenster. Komma darf
> sein = Tücher sind dick u. schwarz.
Gab es zwei Arten von Tüchern, einerseits dicke und andererseits schwarze, um die Fenster zu verdunkeln? Dann setze ein Komma. Wenn die schwarzen Tücher, mit denen die Fenster verhüllt waren, darüber hinaus auch noch dick waren, lass das Komma lieber weg!

> 7. Erst hatte Hans ihn gedemütigt, und dann Franz. HS,
> verkürzter HS? oder wie ist hier die grammatikalische Begründung
> für das Komma, das sicherlich stehen darf, weil eine Sprechpause
> ist.
Das Komma ist vollkommen deplatziert, es darf nicht vor „und“ stehen, weil der Teil nach „und“ sich das Verb und das Akkusativobjekt mit dem ersten Teil des Satzes teilt.

> 8.In der einen Hand hielt er ein Streichholz, in der anderen
> Freds Pistole HS, verkürzter HS (in der anderen Hand hielt er
> ...??
Hier steht das Komma statt eines „und“.

> 9. Befehl: Nun mach es dir nicht unnötig schwer und lass mich
> die Sache hier und jetzt zu
> Ende bringen. Bei Imperativen (ich denke, dies ist ein
> Imperativsatz, kein Komma, Regel dazu??)
Kein Komma, die Kommaregeln sind für Aussage- und Imperativsätze gleich.
Darüber hinaus siehe meine erste Antwort oben:
Es kann nicht für alle Positionen in einem Satz oder Satzfragment, an die kein Komma gehört, eine eigene Regel geben!

> 10. Der Panik in seiner Stimme nach (habend), war ihm bewusst …
> Aber auf meinen Rat hin (handelnd), wird er sich = Partizipsatz
> (man kann sich das Partizip in Klammern dazudenken.)
Muss man aber nicht, ich käme gar nicht auf die Idee. Die Kommas müssen weg!

> 11. Und woher willst du wissen, wie sie wirklich ausgesehen
> haben. Fragezeichen und Punkt erlaubt?
Der Satz schreit nach einem Fragezeichen, denn es handelt sich auch beim Hauptsatz um eine Frage!

> 12. Rund um den Fotografen hatte sich eine Traube von
> Schaulustigen gebildet, die staunend Beifall spendeten. (das
> bezieht sich doch auf Traube, oder nicht? Dann = spendete)
Je nachdem, worauf sich das bezieht, könnte man das andere Bezugswort auch als constructio ad sensum verstehen. Das wäre aber sehr um die Ecke gedacht und wenig naheliegend!

> 13. Nun, Schweigen ist auch eine Antwort. Groß/Klein
> (beides richtig?, entweder das Schweigen oder zu schweigen)
Ohne „zu“ natürlich groß!

 

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