korrekturen.de | Korrektorat und Lektorat

> Also ich schere mich nicht um die neue Rechtschreibung laut
> Duden, und überhaupt ist m.E. letztere höchstens eine Empfehlung
> und schon gar kein Gesetz.

Klar, es ist sehr sinnvoll, wenn jeder schreibt, wie er will. Das erleichtert die Kommunikation ungemein. Schließlich liegt der hauptsächliche Sinn des Schreibens in der eigenen Betätigung - sollen die Leser doch sehen, wo sie bleiben. Hauptsache Freiheit, egal wozu. In Zeichen der Globalisierung ist es auch sehr förderlich, wenn die Menschen anderer Muttersprache sich gleich an mehrere Varianten des Deutschen gewöhnen, das hält sie geistig flexibel. Auch die Übersetzer machen dann sicher weniger Fehler.

> die gute vorher vorhandene Sprach- und Schriftkultur wurde
> abgewertet.

Richtig, das Deutsch von Walther von der Vogelweide war viel besser. Seit damals ist es immer nur bergab gegangen, als besonders verachtungswürdig ist Luther mit seinem Vereinheitlichungsstreben zu nennen. Aber es gibt Hoffnung: Das Internet hat einen bunten Strauß von interessanten Varianten hervorgebracht und gibt einem endlich wieder die Möglichkeit, jeden Satz dreimal zu lesen, um seinen Sinn zu erraten - da prägt sich dann alles viel besser ein.

> Dieses ehemalig klein geschriebene "mal" nun
> großgeschrieben zu verordnen, entbehrte jeglicher Logik und
> führt gelegentlich zu ungewollter Komik: "Ein Mal ist kein
> Mal" statt "Einmal ist Keinmal" oder "einmal
> ist keinmal".

Die Leute von der Duden-Redaktion sind wirklich dumm. Erst legen sie unsinnige Regeln fest und dann veröffentlichen sie diese obendrein in verfälschter Form. Ich werde meinen Duden wegen Mangelhaftigkeit zurückgeben, da steht das, was ich erst durch dich erfahren durfte, nämlich nicht so drin.

MfG
Rolf Keller