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> Also gehe ich mal davon aus, dass für die, die einer
> Erwerbstätigkeit (als Angestellte
> oder Selbständige) nachgehen folgendes zutrifft:
> Die Anzahl der informellen Beschäftigten stieg.

Der Tipp zum Sprachgefühl sollte dich darauf stoßen, dass es keine "informellen Beschäftigten" gibt. Es gibt - wenn überhaupt - nur "informell Beschäftigte".

Der Ausdruck an sich ist aber nicht sehr bekannt, Google findet fast nichts darüber. Das ist wohl durch eine mäßig gute Übersetzung entstanden? Und: Üblicherweise versteht man in D unter "Beschäftigten" Arbeitnehmer und keine Selbstständigen.

Ich habe mal aus Neugier mal www.euro-workscouncil.org/pdf/aib112005.pdf angesehen:

"Die Mehrheit der Erwerbsbevölkerung in Ländern Afrikas,
Asiens oder Lateinamerikas ist in schwach oder nicht normierten Arbeitsverhältnissen, d.h. informell beschäftigt.
[...] Zur informellen Wirtschaft gehören neben kriminellen,
illegale und halblegale Aktivitäten, oder jene, die
Gesetzeslücken ausnutzen. Neben dem klassischen ambulanten
Verkauf selbst gekochter Speisen, zählt auch das
Nähen in Heimarbeit für den Zulieferer eines transnationalen
Unternehmens zur so genannten informalisierten
Arbeit."

Was für ein widersprüchlicher Stuß! Der Teeverkäufer auf einer türkischen Dorfstraße ist in gar keinem Arbeitsverhältnis beschäftigt, er übt als Selbstständiger eine Erwerbstätigkeit aus. Mit Illegalität oder Gesetzeslücken hat das gar nichts zu tun. Und was das Nähen in Heimarbeit angeht, das kann sehr wohl nach den strengen Regeln eines Arbeitsvertrages erfolgen. "Informalisierte Arbeit", "normierte Arbeitsverhältnisse" - das klemmt doch vom Sinn her überall.

MfG
Rolf Keller