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> Da hat nämlich jemand die neue Regel falsch interpretiert.
> Gestern Abend war ich wohl nur so übermüdet, als ich den Quatsch
> las, dass ich tatsächlich unsicher wurde.

Ich denke, die allgemeine Verunsicherung, auch in den Medien, rührt auch daher, dass die neuen Trennregeln mehr eine Aufhebung fast aller Regeln darstellen als dass sie dem Schreibenden wirklich Verbindliches an die Hand gäben.

Man schaue sich nur den Unsinn an bei Fremdwörtern wie "Instrument". Jeder, der mal Latein gehabt hat, weiß, dass das auf "instruere" und letztlich die Vorsilbe "in-" und "struere" zurückzuführen ist, die einzig logische und richtige Trennung kann also nur "In-strument" sein, eine Trennung, die der Duden auch heute noch, wenn auch offenbar schweren Herzens, zulässt. Um der neuen Regel, dass nunmehr "s-t" getrennt wird, Genüge zu tun, hat man aber dann gleich noch zwei weitere Trennungen eingeführt, so dass letztlich die drei Trennungen "In-strument", "Ins-trument" und "Inst-rument" (!) als richtig gelten. Wobei speziell die letzte Trennung nicht nur etymologisch Quatsch ist, sondern auch grob der Direktive widerläuft, dass nach Sprechsilben getrennt werden kann/sollte.

Und das ist nur ein wahllos herausgegriffenes Beispiel, dieser Unsinn zieht sich durch den ganzen Duden. Meine Empfehlung lautet daher regelmäßig, im Duden nur die schwarzen (alten) Trennbalken zu beachten und die roten (neuen) Trennbalken als Direktive zu begreifen, an welcher Stelle man AUF KEINEN FALL trennen sollte.

Grüße
Julian