korrekturen.de | Korrektorat und Lektorat

> Hallo liebe Freunde der korrekten Verwendung der deutschen Sprache!

> Es gibt hier im Forum ja bereits einen Thread, der sich vergleichend mit
> der Verwendung von "sowohl ... als auch" und "sowohl ...
> wie auch" befasst.

Es gibt auch ein Thema mit dem Betreff Verwendung von "als auch", wo Michael die gleiche Meinung vertritt wie du, wenn auch in sehr knapper Form.

> Was ich aber immer wieder lese ist ein "als auch" OHNE
> vorhergehendes "sowohl", etwa so:

> "Diese Vorgehensweise bietet Vorteile auf der einen als auch auf der
> anderen Seite."

> Für mein persönliches Sprachgefühl klingt das grässlich,

Auch ich kann dir da nur beipflichten.

> aber eine Google-Suche nach "'als auch' ohne sowohl" bringt mir keine
> eindeutigen Belege für die Falschheit.

Hast du so wenig Vertrauen in dein Sprachgefühl? Oder möchtest du eine Art Gesetz haben, auf das du dich berufen kannst und damit du dein Recht gewissermaßen einklagen könntest? Passend zur allgemeinen Verrechtlichung des Lebens.

> Ist es also am Ende gar Korrekt?
Am Rande: "korrekt" wird kleingeschrieben.

Ist alles, was nicht verboten ist, erlaubt?

> Ich jedenfalls wäre sehr erleichtert und dankbar, wenn es jemanden gäbe,
> der mir mit Quellenangabe belegen kann, dass eine Verwendung von "als
> auch" ohne "sowie" falsch ist.

Das kann ich nicht. Ich habe allerdings aus dem Wörterbuchartikel zum Lemma "als" im WDG eine Passage anzubieten, die darauf hindeutet, dass die Verwendung von "als auch" ohne vorhergehendes "sowohl" nicht bekannt war:

IV. /verknüpft im Wortpaar sowohl ... a. (auch) Wörter aller Art/ und: sowohl ich a. (auch) mein Freund; sowohl gestern a. heute; sowohl bei Tage a. (auch) bei Nacht

Ich neige also in diesem Fall dazu zu sagen: Was nicht (ausdrücklich) erlaubt ist, ist verboten.

Grüße
Schowagu