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Lieblingslektorat!

Ich hoffe, es geht euch gut.

Ich bin gut weitergekommen mit dem Werk, habe viel geschrieben, weshalb es nun auch einige Stellen gibt (mehr als sonst), die ihr korrigieren müsst. Stellen, bei denen ich mir unsicher bin ... und wegen den ich in den letzten Nächten auch schlecht geschlafen habe, weil ich auch im Duden keine Antworten fand. Womöglich liegt auf mir der Fluch, immer sehr vertrackte Stellen im Deutsch aufzuspüren, Sätze und Konstellationen, die Normalsterbliche überhaupt gar nicht benutzen tun.

Wie dem auch sei, ich freue mich so über eure Hilfe! Fangen wir an:

1.
Der Kakadu legte einen Geldschein in die Tasse, denn das Leid armer Menschen zu mindern, betrachtete er, neben dem Hören von Audible–Hörbüchern, als seine vorrangigste Aufgabe.
"Wie geht es Dir", fragte er mitmenschlich.
„Ich besitze nicht viel“, flüsterte das schmutzige Bettelkind. „Was ich hab, sind drei Socken, zwei Schlüpfer.“
Der Kakadu schüttelte den Kopf, ging dann aber weiter, denn dunkle Gassen behagten ihm nicht.

= Komma: Ja/Nein/Kann

2.
Brieftaube Jürgen freute sich sehr über das schöne Wetter. Der Himmel war blau und von fernher drang das Muhen der schönen Weidenküche in seinen Schlag. Das war vorgefallen war, hatte er niemanden erzählt. Nicht einmal Dackel Brian hatte Brieftaube Jügen etwas erzählt, und Dinge, von denen er Dackel Brian nichts erzählte, blieben für immer ein Geheimnis.

= Hier bin ich mir total (!) unsicher ob das s hinter nicht hinmuss. Ich denke beides geht, oder? Oder??? Was fändet ihr besser, es ist ja nicht so, dass ihr nicht mitreden dürft. Findet ihr "nicht" oder "nichts" literarischer? Desweiteren noch Zweifel wegen des roten Kommas.

3.
Gaby schrie! Am Nachmittag dann, versiegelte sie die Hohlräume der Scheune mit Silikon, damit keine weiteren Spinnen mehr hervorkrabbeln konnten.

= hier bin ich unsicher, ob hervorkrabbeln zusammen geschrieben wird. Kann man "hervor" als Richtung betrachten? Muss es dann getrennt geschrieben werden? Ich bin mir unsicher. Sogar der Duden ist sich unsicher! Mein Gefühl aber sagt, es wird zusammengeschrieben. Schreibt man zusammengeschrieben eigentlich zusammen? Es ist alles soooo schwer mit Deutsch!

4.
Brieftaube Jürgen breitete eine Folie über Oma Huber (aus), sodass, die, in seiner Vorstellungskraft bereits einsetzten Verwesungsprozesse, von den vorbeischlendernden Kinder nicht bemerkt wurden.

= Bei dem Satz streikt mein Hirn! 1. muss das "aus" da unbedingt hin, oder kann man es auch weglassen? Ohne "aus" klingt es flutschiger 2. Dieses komische Komma–Gedöns im Mittelteil? 3. wurde/würden (unser aller Erzfeind, das Konjunktiv)

5.
Der Kakadu ließ den Pudding fallen. Gaby haute ihn. Er hingegen, haute sie nie.

= Muss hier ein Komma hin? Ja/Nein/Kann

6.
Er ließ die Weidenkuh schlafen, um sie in Ruhe zu betrachten. Dort im Gras, schnarchend an seiner Seite.

= Muss hier ein Komma hin? Ja/Nein/Kann /// Und ja, ja, ich weiß, der zweite Satz ist womöglich kein "richtiger" Satz. Ich will ihn trotzdem so schreiben, das ist mein poetischer Stil, der sich durch das ganze Werk zieht. Stockholm wird es lieben!

7.
Der Pudding fiel auf den Küchenboden. Als der Klang des matschigen Plumpsens verhallt war, rief er Gaby.

= Muss hier das Komma? Ich vermute stark: Ja. Aber aus irgendeinem Grund vom Gefühl her, bin ich mir nicht sicher.

8.
Der Mittag war schön; es war ein warmer, sonniger Mittag, und doch ... dieser Mittag schien Unheil anzukündigen.

= Muss hier ein Komma hin? Ja/Nein/Kann

9.
Er blickte konzentriert über die Wiese. Zwei braune Pferde sah er, und einen fetten Specht, aber die Imbissbude entdeckte er nicht.

= Muss hier ein Komma hin? Ja/Nein/Kann

10.
Ronja, das dicke Rollstuhlkind, saß in der Sonne. Es hatte die Ärmel hochgekrempelt, damit auch die speckigen Arme braun wurden/würden.

= so schwer. "Wurden", weil Fakt, dass Arme dann braun werden. "Würden", weil es eine anzunehmende Vermutung bzw. ein Plan ist, dass Arme braun werden. Ich weiß es nicht :–(

11.
Es regnete. Nie zuvor, sah Dackel Brian dickere Wassertropfen.

= Muss hier ein Komma hin? Ja/Nein/Kann (Ich vermute Nein.)

12.
Nachdem der Kakadu die Petition zur Wiedereinführung der Todesstrafe unterzeichnet hatte, ging er mit Gaby ins Cafe und aß ein nahrhaftes Stück Sachertorte. Anschließend fuhren sie an den See, denn das Wetter war noch schön. Gaby rannte ans Ufer, kämpfte dabei gegen das hohe Ufergras an, wie gegen feindliche Soldaten.

= Muss hier ein Komma hin? Ja/Nein/Kann (und warum, ist das ein Vergleich??

13.
Der Mond schien schön und von fernher drang das friedliche Gurren einschlafender Möwen. Der Kakadu streckte sich. Die Luft kam ihm kühler vor, als am/bei Tag.

= Ich bin unsicher, ob ich am oder bei schreibe. Was findet ihr besser? Dann stünde noch das rote Komma zu Diskussion.

14.
Außenseiterkind Aische stand aufrecht auf dem Schulhof – und hatte sie jedesmal zuvor, wenn er sie in der Öffentlichkeit sah, tollpatschig und doof gewirkt, nahm sie sich nun geradezu tollkühn und gerissen aus.

= sie meine Kommas korrekt? Falls nicht, wie ist es korrekt?

15.
Brieftaube Jürgen erklärte ihm den Ablauf einer Fußballpartie und gab ihm Tipps, wie er das Spiel gewinnen kann/könne.

= Ist das schon indirekte Rede? Mein Gefühl sagt: "könne"

So, das wars! Ich freue mich über Hilfe und dass das Werk dank euch gut gedeiht.

Liebe Grüße wünscht euch
Bärbel