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> Es ist aber zulässig und auch sinnvoll,
> den Apostroph zu setzen, wenn ohne ihn
> eine Mehrdeutigkeit entstünde.

Und meiner Meinung auch nur dann. Hier begibt sich der Duden seit einigen Auflagen auf ein gefährliches Glatteis mit der Aussage: "Gelegentlich wird [...] ein Apostroph gesetzt, um die Grundform eines Namens zu verdeutlichen."

Es folgen dann im Gegensatz zu Deinen durchaus klug gewählten Beispielen die schon legendären Exempel: "Andrea's Boutique, Carlo's Taverne".

Nun entsteht hier in der Tat keine Mehrdeutigkeit, da bei "Andreas Boutique" und "Carlos Taverne" - ich lese das so, dass diese Formen ebenfalls zulässig sind - kein Mensch auf die Idee käme, anzunehmen, die Rede sei von Herrn A. Boutique und Herrn C. Taverne.

Und als Genitiv von "Andreas" bzw. "Carlos" kann es auch nicht gelesen werden, denn dann würde die Regel greifen, dass bei Namen auf -s, -ss, -ß, -tz, -z, -x, -ce ein Apostroph ohne s steht:

Andreas' Boutique
Carlos' Taverne

Ohne Mehrdeutigkeit, also missverständliche Lesart, kann die Aussage "Gelegentlich wird [...] ein Apostroph gesetzt, um die Grundform eines Namens zu verdeutlichen" aber quasi als Freibrief genutzt wurden, um überall einen Genitiv-Apostroph einzufügen. Wer fälschlich "Holzkamp's Lerntheorie" schreibt, kann sich also prinzipiell immer damit herausreden, er hätte doch nur die Grundform des Namens verdeutlichen wollen.

Grüße
Julian