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> Auch auf http://www.cactus2000.de/de/conjd/halten.shtml steht
> nur die Form „hältst“. Eigentlich sollte man es wohl so
> sprechen; und ich denke, ich spreche es – zumindest langsam –
> auch so. Man sollte ja auch nicht zu den Schreibweisen „Semf“,
> „fümf“ und „Vernumft“ wechseln. Was ich allerdings ganz toll
> fände, wäre, wenn man statt „doof“ „dohw“ schreiben würde. Für
> die Grundform „dohw“ würde die Auslautverhärtung gelten, sodass
> man es weiterhin „doof“ artikulieren würde, und bei der
> Deklination würde die w-Sprechweise wie in „der doofe Hund“
> („der dohwe Hund“) orthographisch zu erkennen sein. Da man nun
> auch statt „gucken“ „kucken“ schreiben kann, wäre das doch gar
> nicht so abwägig, oder?

Das ist das Problem der Rechtschreibung: Zwei Faktoren treffen aufeinander:
Das etymologische und das phonologische Prinzip.

Unsere Rechtschreibung richtet sich zunächst nach der Etymologie, d.h. verwandte Wörter werden gleich oder ähnlich geschrieben.

"du hältst" kommt noch immer von "halten", das -t- gehört zum Verbstamm und wird daher in der Konjugation auch beibehalten:
du hält-st.

Als weiterer Faktor kommt dann die Phonologie zum Zuge, d.h. nach der alten (allerdings ziemlich doofen Regel) "Schreib wie du sprichst!".
Hiernach könnte es tatsächlich "du hälst" heißen, aber: Da die Standardsprache die Aussprache des "t" vorschreibt, muß es eigentlich geschrieben werden, auch wenn in vielen Mundarten dieses "t" gar nicht ausgesprochen wird.

Im Niederländischen steht übrigens üblicherweise das phonologische Prinzip vor dem etymologischen, daher kann die niederländische Rechtschreibung auch alle paar Jahre ohne Probleme angepaßt werden - Nachteil hier: Etymologisch verwandte Wörter können sich entfremden.