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> Üblicher ist sicherlich der Eigenbrötler, aber den Eigenbrödler
> für falsch zu halten, kam auch mir immer schon falsch vor.
Es kann aber natürlich auch sein, dass der "Eigenbrödler" eine volksetymologische Umdeutung ist, die Trefferzahl dieser Schreibweise ist mit 12 gegenüber über 300 Treffern für "Eigenbrötler" zumindest wenig überzeugend.
Der KLUGE (Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 2011) meint dazu:
Eigenbrötler (Substantiv Maskulinum) "Sonderling" Standardwortschatz stilistisch (17. Jh., Standard 19. Jh.) Stammwort. Zusammenbildung aus eigen und Brot mit dem Suffix -ler. Als systematische Bedeutung ist zu erschließen "einer, der sein eigenes Brot bäckt"; belegt ist das Wort zuerst nur im Schwäbischen in der Bedeutung "Junggeselle mit eigenem Haushalt", etwas später dann (weil Junggesellen gerne als Sonderlinge betrachtet werden und wohl auch unter Einfluß von eigen in der Bedeutung "sonderbar") als "Sonderling". Ähnliche Bezeichnungen (aus dem süddeutschen Raum) sind Eigenbrätler, Eigenbrägler, Einmüßler (ein = eigen); vgl. auch spmhd. einbrötec Adj. "einen eigenen Herd habend".
Gruß
Julian