korrekturen.de | Korrektorat und Lektorat

Rechtschreibforum

Bei Fragen zur deutschen Rechtschreibung, nach Duden richtigen Schreibweise, zu Grammatik oder Kommasetzung, Bedeutung oder Synonymen sind Sie hier richtig. Bevor Sie eine Frage stellen, nutzen Sie bitte die Suchfunktionen.

Re: Englische Fachbegriffe

Autor:Birgitta
Datum: So, 20.01.2002, 15:17

Guten Tag,

> Hallo,
> Ich muß einen längeren deutschen
> physikalischen Text schreiben...
>
Das ist sehr allgemein beschrieben.
Manchmal ist ja doch nicht nur interessant sondern auch wichtig, für welche Zielgruppe.
Ein Physik-Profi unter Zeitdruck, der englische Begriffe eindeutig versteht, ist vielleicht froh, diese zur einwandfreien Klärung der Definition, worum es geht, wieder zu finden. Es sei denn, das Idiom wäre für Nicht-Englisch-Muttersprachler zu diffus, nicht eindeutig zu differenzieren.

> ...und darin
> kommen natürlich immer wieder englische
> Fachbegriffe vor...
>
Vielleicht sogar ursprünglich ins Englische transportierte, deren Ursprung als z.B. deutsche Definition schon vorliegt (Geschichte der [eindeutig klärenden Begriffsfindung in der] internationalen Physik, gibt es die aus jüngerer Zeit schon?)

> ... Soweit es geht, suche
> ich die deutschen Bezeichnungen,
>
Ich nehme an, in Fachliteratur bzw. im Internet, es bestehen ja schon Online-Wörterbücher, an denen international gemeinsam gearbeitet wird, von Firmen, Forscher, Unis, zur eindeutigen Terminierung der Begriff- Standards.
Dies ist auch erfreulich, denn es handelt sich ja um Klarheit schaffende Arbeit, die ähnlich wichtig ist wie das eindeutige Formulieren einer mathematischen Grundlage. Q.e.d.

> ... aber
> nicht immer fallen mir welche ein.
>
Ich kann mir auch vorstellen, das bestehende Begriffe manchmal noch zu allgemein sind, zu diffusen Diskussionsgrundlagen führen.
Vor allem wenn sie einer zugrunde legenden Entwicklungsstufe entsprangen, die erst jetzt differenzierter betrachtbar wird.

> Wenn ich einige Begriffe selbst
> nach Gutdünken ins Deutsche übersetze,
> ist es oft die große Frage, ob das noch
> jemand versteht. Beispiel: "Participation
> ratio" ist ein Begriff, den die
> Eingeweihten kennen. Daß aber jemand
> mit Übersetzungen wie "Anteilsverhältnis"
> oder "Teilnahmeanzahl" noch
> etwas anfangen könnte, scheint mir eher
> unwahrscheinlich. Ganz abgesehen davon,
> daß es ziemlich blöd klingt.
>...
>
und ja eh wohl beides, in Verbindung stehend, gemeint ist. Die Übersetzung in lokalisierte Versionen steht ja auch in Bezug zur differenzierten Entwicklung.
Solange nicht allein gilt: 'Wissen spaltet' ;-)

> Bei anderen Begriffen sind auch
> deutsche Bezeichnungen üblich - aber
> nicht in allen Wortzusammensetzungen.
> "Tight binding" ist z.B. die
> "Theorie der festgebundenen Elektronen".
> Aber was ist ein "Elektron in Tight-binding
> Näherung"? Ein Elektron in festgebundener
> Näherung? Ein Elektron in der Näherung
> der festgebundenen Elektronen? - Klingt
> meiner Meinung nach beides recht merkwürdig.
> ...
>
Jau, Wissenschaftler unter sich. Ich hoffe, Ihre Arbeit und der damit verbundene Aufwand wird angemessen bewertet! Auch der Anteil, den sowas leistet zur Verständigung.
>

> Mich würde interessieren, wie es
> andere handhaben. Welche Möglichkeiten
> sind "erlaubt"? Wort wie Tight-binding-Näherung
> oder participation ratio einfach mitten
> im deutschen Text verwenden? In Anführungszeichen
> setzen? Einen deutschen Ausdruck in
> Klammern dahintersetzen? Eine (eventuell
> krampfhafte) deutsche Übersetzung wählen,
> aber zum besseren Verständnis den englischen
> Fachausdruck in Klammern dahintersetzen?
>
So wurde es gelehrt, an deutschen Unis z.B., um auch im Zweifelsfall Verständnis zu erzielen. In Zeiten, als das Internet noch nicht im Bewusstsein der Allgemeinheit existierte.
Heutzutage würde ich mir von (Meta-)Suchmaschinen helfen lassen. Denn warum das Rad zweimal erfinden, wenn schon jemand eine schöne Übersetzung formuliert hat. Es ist schön, wenn man dann eine allgemein bekannte Suchadresse hat, die von den Beteiligten auch zusammen ergänzt wird.
Danach erkundigen, evt. sind es mehrere, die zusammen effektiv ein 'Gesamtwerk' zu bilden in der Lage sind. Je nach Erreichbarkeit.
Uni-Institute und (Firmen-)Forscher sowie deren Kritiker (Fachleute, praxiserfahren) sollten sowas kennen. Es sei denn, das sind heikle Geheimtipps, wo man sich lieber gegenseitig das Wasser abträgt, anstelle sich zu helfen, um z.B. katastrophale Missverständnisse zu vermeiden. Bzw. es kann auch sehr lähmen, und unnötig schleppend werden für gemeinsame Entwicklung. Evt. muss auch schlicht einmal über angemessene Bewertung des 'participation ratio' der Beteiligten, bzw. Beteiligungswilligen, nachgedacht werden.
jmho.

> Ich wäre für Erfahrungen und Ratschläge
> aller Art dankbar.
>
Ich auch! ;-)
hth

> Mit vielen Grüße, Stefanie
>
Grüß Dich auch.
Bitte schreib doch auch, wie du weiterkommst damit.

 

antworten


Beiträge zu diesem Thema

Englische Fachbegriffe
Stefanie -- Fr, 18.1.2002, 19:11
Re: Englische Fachbegriffe
Birgitta -- So, 20.1.2002, 15:17
bleiben Sie stark im Kampf gegen die Fach-Idiotie!
Kurt Krueger -- Di, 22.1.2002, 01:39
Re: bleiben Sie stark im Kampf gegen die Fach-Idiotie!
Julian von Heyl -- Di, 22.1.2002, 02:23
bleibe stark im Kampf gegen die Rechtsscheibfehler!
Kurt Krueger -- Mi, 23.1.2002, 00:22
Re: bleiben Sie stark im Kampf gegen die Fach-Idiotie!
Birgitta -- Di, 22.1.2002, 02:23
Re: bleiben Sie stark im Kampf gegen die Fach-Idiotie!
Birgitta -- Di, 22.1.2002, 02:26
Re: bleiben Sie stark im Kampf gegen die Fach-Idiotie!
Julian von Heyl -- Di, 22.1.2002, 02:30