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Ergänzung: Terminsvereinbarung und Einkommensteuer

Autor:UNSICHERHEITSRAT
Datum: Do, 18.02.2010, 08:03
Antwort auf: Re: Schaden(s)abrechnung (UNSICHERHEITSRAT)

> Ohne s mit anschließendem Vokal geht meiner Meinung prinzipiell nicht.

Da fehlte noch ein "nach". Aber wenn der Duden Schadenersatz erlaubt, lag ich da ja falsch. Vielleicht ist das nur für uns Süddeutsche unmöglich ;-).

Im Wikipedia-Artikel "Fugenlaut" habe ich noch einiges gefunden:

Auszug 1:

"In der Rechtssprache ist das Fugen-s üblich:

Schadensersatz, Schmerzensgeld, Forderungsübergang, Terminsvereinbarung (beim Anwalt), in Österreich dagegen: Schadenersatz und Schmerzengeld"

Das Wort Terminsvereinbarung klingt für mich abscheulich.

Auszug 2:

"Aber die offizielle Benennung von Steuern erfolgt in Deutschland im Gegensatz zu Österreich und der Schweiz ohne Fugen-s. Beispiele:

Einkommensteuer, aber: Einkommensverteilung
Ertragsteuer, aber: Ertragssteigerung
Körperschaftsteuer, aber: Körperschaftsstatus
Verkehrsteuer, aber: Verkehrszeichen
Vermögensteuer, aber: Vermögensbildung
Versicherungsteuer, aber: Versicherungspolice
Übrigens wird das Fugen-s bei Zusammensetzungen mit -besteuerung wieder aktiv.

Daneben gibt es regionale Unterschiede: Beim Fugen-s gibt es einen Nord-Süd-Unterschied. Es tritt manchmal in Österreich und in Süddeutschland (oberdeutsches Sprachgebiet) bei Wörtern auf, bei denen es in Norddeutschland (niederdeutsches Sprachgebiet) nicht auftritt, Beispiel: Schweinebraten und Schweinsbraten (wohingegen die Importspezialität Schweinshaxe durchaus auch in Hannover oder im Rheinland statt des einheimischen Eisbein bzw. Hämmchen auf einer Speisenkarte erscheinen kann, die anderswo als Speisekarte gilt). Bei anderen Wörtern tritt ein Fugen-s in Österreich nicht auf, Beispiel: Adventskalender, Adventkalender. Teilweise sind aber Begriffe, die sich nur durch das Fugen-s unterscheiden, in Deutschland und Österreich mit verschiedenen Bedeutungen belegt. So entspricht der deutsche Zugführer nicht dem österreichischen Zugsführer.

Das Weglassen eines in der Alltagssprache üblichen und als richtig empfundenen Fugen-s ist kennzeichnend für das Amtsdeutsch und findet außer in Behörden insbesondere in der Versicherungswirtschaft Anwendung. So ist offiziell von Schadenmanagement, Verbandkasten, Dreiecktuch, Essenmarke, Offizierheimgesellschaft und Arbeitsuchenden die Rede.

Die Frage, ob das Fugen-s in verfassungsgebende Gewalt, wie es in der Präambel des Grundgesetzes steht, tolerierbar ist, war Gegenstand gegengerichteter Petitionen, mit denen sich Bundesregierung und Bundestag jahrelang beschäftigt haben."

 

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Beiträge zu diesem Thema

Schaden(s)abrechnung
Antonia -- Mi, 17.2.2010, 17:16
Re: Schaden(s)abrechnung
UNSICHERHEITSRAT -- Do, 18.2.2010, 07:39
Ergänzung: Terminsvereinbarung und Einkommensteuer
UNSICHERHEITSRAT -- Do, 18.2.2010, 08:03
Re: Ergänzung: Terminsvereinbarung und Einkommenst
Antonia -- Do, 18.2.2010, 09:51
Schadensabrechnung, Terminsvereinbarung
oberhaenslir -- So, 21.2.2010, 00:27
Re: Schadensabrechnung, Terminsvereinbarung
Andreas -- So, 21.2.2010, 08:20
Re: Danke dir!
Antonia -- So, 21.2.2010, 13:50
Antwort o.k., muss man nicht als Spam löschen
UNSICHERHEITSRAT -- So, 21.2.2010, 14:40