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> Ich würde Ban im vorliegenden Fall dringend empfehlen, die gemäß
> § 75 E2 optionalen Kommas zu setzen. Du ahnst gar nicht, zu
> welchen Missverständnissen einige Leser in der Lage sind. Gerade
> die Gliederung des Satzes scheint manchen Lesern völlig
> verborgen zu bleiben, wenn sie beim Lesen nicht durch ein paar
> Kommas unterstützt werden.
Sie freut sich den Auftrag erhalten zu haben und beginnt mit der Arbeit.
Sie freut sich(,) den ganzen Tag erhalten zu haben(,) und beginnt mit der Arbeit.
Im Nachhinein auch problemlos verständlich, aber beim ersten Lesen wird der Leser zunächst den ganzen Tag wahrscheinlich als Temporaladverbiale auffassen. Der Leser könnte also zumindest kurz stolpern und den Satz zweimal lesen müssen. Hier kann die Gliederung durch das Komma verdeutlicht werden.
> Ein Leser schwadronierte hier kürzlich sogar darüber, wovon die
> Infinitivgruppe im vorliegenden Beispiel wohl abhängen könnte!
> Womöglich sogar von einem Substantiv oder von einem Korrelat?
> Man habe hier die Entscheidung!
> Um auch solchen Lesern das Verstehen des Textes zu ermöglichen,
> sollten die Kommas gesetzt werden.
Da geht es um Kontextverständnis. Das ist eine andere Ebene. Um zu verstehen, worauf sich die fragliche Entscheidungsmöglichkeit bezieht, muss der Leser hier nicht nur den Text selbst lesen, sondern auch den Text auf den er sich bezieht, aus dem die Entscheidungsmöglichkeit stammt. Das kann man von einem durchschnittlich verständigen Leser zwar auch durchaus erwarten, aber der große Unterschied ist, dass hier zumindest theoretisch die unwahrscheinliche Möglichkeit besteht, es misszuverstehen. Diese Möglichkeit besteht im Ausgangssatz nicht.