korrekturen.de | Korrektorat und Lektorat

> Nimm einfach ein beliebiges Wort, das gerne falsch geschrieben
> wird, und du wirst in diesem Portal Verwendungen dafür finden.
> Etwa Reperatur oder niegelnagelneu
> Das rührt daher, dass es sich hierbei, wie gesagt, um eine große
> Zitatensammlung handelt, deren Inhalte nicht redigiert werden.
> Ich möchte aber nicht behaupten, dass obige Beispielwörter
> tatsächlich "existieren" ...

Nein, sie existieren natürlich nur als Rechtschreibfehler. Aber das lenkt ein wenig vom Thema ab. Denn es geht ja nicht um falsch geschriebene Worte, sondern um neu zur Sprache hinzugekommene.

> Und eben diese Schlussfolgerung geht nicht auf, siehe oben.
> Weder selbsternannte Wortschatzportale noch
> Internet-Suchmaschinen führen in dieser Hinsicht zwingend auf
> die richtige Spur.

Nun, wenn Dein Standpunkt ist, dass ein Wort erst dann existiert, wenn es in eine offizielle Liste, zum Beispiel den Duden, Aufnahme gefunden hat, dann ist es natürlich nur folgerichtig, dass ein Wort wie "Schwiegerfamilie" im Moment nicht existiert. Dann muss ich Dir natürlich, wenn ich deiner Argumentation folge, recht geben, dass weder solche Wortschatzportale noch Google die Existenz eines Wortes belegen können, sondern nur die "unautorisierte" Verwendung desselben. Die Existenz belegen können dann tatsächlich nur offizielle Wortlisten.

Doch Sprache ist eben ein dynamischer Prozess, der sich permanent in einer Entwicklung befindet. Was ist also mit den Worten, die noch keine offizielle Aufnahme gefunden haben? Sind sie so lange "Illegale" und führen eine Existenz ohne Berechtigung, bis jemand "Offizielles" sich ihrer erbarmt? Doch der Weg in diese Listen funktioniert nur über die Verwendung eines Wortes. Vor ein paar Jahren existierte "googeln" noch nicht, heute steht es im Duden, aber dies nur, weil es eben vorher schon verwendet wurde und nicht erst, seit es im Duden steht. Ich plädiere für die Existenz eines Wortes vor der "Dudeneinführung"! ;-)