korrekturen.de | Korrektorat und Lektorat

> Shakespeares Textzeile lautet: "Nor lose possession of that
> fair thou owest"

> ... nach einem Vergleich mit dem Originaltext muß man
> wohl sagen: ja!

Was hat das englische Original damit zu tun, ob "gefeit vor" im Deutschen ein Fehler ist? Lyrikübersetzungen können nie wörtlich sein, sondern immer nur der Versuch, etwas in anderer Sprache nachzudichten. Wie gelungen oder mißraten das nachgedichtet ist, ist eine ganze andere Frage als diese: Kann man eine Wendung als umgangssprachlich bezeichnen, die einem George, dem man eine gewisse Sprachsensibilität unterstellen muß, gar nicht als falsch auffallen?
Wie unauffällig "gefeit vor" ist, kann man aber auch anhand anderer Texte erkunden, denn es ist zahllos in Gebrauch. Bezeichnenderweise hielt auch Julian von Heyl es für richtig und empfand es erst als falsch, nachdem er den Duden befragt hatte.