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Re: Schriftsatz-Frage

Autor:schriftsetzerin
Datum: Mi, 26.10.2005, 21:08
Antwort auf: Re: Schriftsatz-Frage (Rolf Keller)

> Damit löst man das Problem auch nicht.

Wie bitte? Das erklärt jemand der die Fakten nicht kennt warum was wie wo gemacht wird. Du machst nichts anderes mit deinen ellenlangen Erklärungen.

> Wer nicht sieht, dass
> etwas falsch ist, der benutzt solche Funktionen nicht. Übrigens
> bietet jedes halbwegs professionelle Textverarbeitungsprogramm
> die von dir beschriebene Möglichkeit und viele andere mehr auch;
> dazu braucht man kein Satzprogramm, du trägst also Eulen nach
> Athen.

Das 'dynamische Geviert' war zur Zeit meiner Vollzeitberufstätigkeit selbst in Profi-Setzprogrammen Luxus.
Übrigens nennen Setzer das je nach benötigter Kegelbreite 'Halbgeviert", "Viertelchen" "Härchen" (von "Haar[-fein]") usw.

> Ein Profi kann mit den ganz normalen Bordmitteln von -
> beispielsweise MS Word oder StarOffice/OpenOffice - ohne viel
> Mühe ein Satzbild erzeugen, das zwar nicht höchsten, wohl aber
> durchschnittlichen Ansprüchen genügt. Das nötige Wissen kann man
> jeder Schreibdame in kurzer Zeit beibringen - wenn man das
> wirklich tun will und wenn die Dame nicht vom Typ "Ist doch
> alles nur Mausdreckfeilerei, ich bin früher mit meiner Art auch
> gut gefahren" ist.

Wenn Mann Schreibdamen etwas beibringen will, und warum: fein.
Aber ich spreche von Setzern die in Umschulungen (für andere Berufsgruppen) gesteckt werden und danach immer noch nicht weiterkommen, beruflich. Und von Leuten wie Dir, die sich anstellen als müssten sie einem nochmal erklären, was einem widerfahren ist - wohl aus Verzweiflung resultierte geistige Umnachtung vermutend, wobei der Strohhalm Sachverstand an dem sich solche erden dann auch noch angesteckt wird.

> Mit "Geviert" bezeichnet der Setzer ein Quadrat,
> dessen Seitenlänge der Höhe des Schriftkegels gleicht, das hat
> weder mit Leerzeichen noch mit Durchkopplung etwas zu tun.

Hat auch keiner behauptet.

> Es
> gibt beispielsweise auch Geviertstriche (Gedankenstrich etc., je
> nach Schrift). Und es gibt auch durchgekoppelte Leerräume, die
> wesentlich schmäler als ein Geviert sind (die setzt man z. B.
> zwischen Zahl und Maßeinheit). Ich habe das allerdings nicht in
> der Setzerwerkstatt gelernt, sondern aus der Fachliteratur. ;-)

> Nun, heute ist es doch oft so, dass Leute auf Druck der
> Arbeitsagentur umgeschult werden. Das ist zwar im Prinzip gut,
> andererseits werden oft nicht die richtigen Leute für die
> richtigen Berufe umgeschult, so dass dann jeder mit einem
> Fünkchen Lebenserfahrung weiß, dass sie nach der Umschulung noch
> chancenloser dastehen werden als vorher. Man nimmt ihnen den
> Regenschirm weg und wirft sie in die Traufe - das bringt IMHO
> wenig.

> Die Arbeitsagenturen müssen halt zeigen, dass sie was getan
> haben, und sie müssen das Budget verbrauchen, also wird
> umgeschult. Aber welcher Mitarbeiter dort hat denn überhaupt
> Ahnung von der wirklichen Welt draußen? Und welcher Arbeitslose
> sieht denn sich und seine Situation realistisch?

> Wohlgemerkt, man darf nicht alles in einen Topf werfen.

Dann gute Besserung mit den richtigen Vorsätzen: Selbsterkenntnis ist … usw.

> Manche
> Berufe verschwinden einfach, zum Beispiel Bergmann oder eben
> auch Setzer. Aber die da Betroffenen stellen nur einen kleinen,
> absolut nicht repräsentativen Teil der Umschüler. Die unbequeme
> Wahrheit ist: Sehr viele Umschüler haben Probleme hinsichtlich
> Persönlichkeit und Social Skills und werden deshalb ungern
> eingestellt. Die sind nicht so geboren, aber sie haben sich eben
> dorthin entwickelt, wozu auch Arbeitslosigkeit beigetragen haben
> kann - ein Teufelskreis.

Was ich nicht verstehe: warum kompetente Berufsfachleute mit Berufserfahrung nicht als Trainer eingesetzt werden für diesen Bereich.
Entsprechende Klagen wurden mir schon öfter von den verschiedenen Bedarfsgruppen angereicht (Grafikstudenten, Layouter usw.)
Es ist dies ein Renommier-Rugbyplatz: überhaupt noch in dem Bereich von dem man etwas verstehen lernen konnte, anderen überhaupt zur besseren Ausübung der "übernommenen" Tätigkeiten etwas vermitteln zu können - und die Aufregung wird vermieden indem man vorher ausgeguckte Köpfe zur Vermittlung solcher Fertigkeiten bestimmten, ausgewählten anderen Nachkommen zur Verfügung stellt.
Ansonsten existiert wenig Bildung. Auch Volksschulkurse haben ein Preisniveau erreicht, welche den Namen der Institution nicht mehr unbedingt rechtfertigen, und eher an Akademieniveau herangestuft sind (im Vergleich zu Vor-Eurozeiten).

 

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Beiträge zu diesem Thema

Schriftsatz-Frage
Torsten -- Fr, 21.10.2005, 16:27
Re: Schriftsatz-Frage
Rolf Keller -- Fr, 21.10.2005, 17:37
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Rolf Keller -- Di, 25.10.2005, 10:02
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Julian von Heyl -- Di, 25.10.2005, 14:10
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