korrekturen.de | Korrektorat und Lektorat

> Weder liefert der Duden eine Begründung, weshalb auf den
> Bindestrich innerhalb einer Anführung verzichtet werden kann,
> noch lässt sich eine solche aus dem amtlichen Regelwerk
> extrapolieren. Der Duden ist hier "deskriptiv": Aus
> dem Umstand, dass häufig (vor allem in Online-Mainstreammedien)
> auf den Bindestrich verzichtet wird, folgt die Schlussfolgerung,
> dass auf den Bindestrich verzichtet weren kann. Diese Duldung
> (oder sogar Präferenz, wie Sie meinen) seitens des Dudens ändert
> jedoch nichts an der Tatsache, dass die Weglassung des
> Bindestrichs nicht mit der amtlichen Rechtschreibung konform
> ist.

> Hier noch ein Link zu Dr. Bopp:
> https://blog.leo.org/2017/06/30/die-bindestriche-sind-besser-haltung-oder-die-leerzeichen-gehen-auch-einstellung/

Es ist ein Widerspruch, auf der einen Seite zu sagen, im amtlichen Regelwerk finde sich keine Regel, die sich dahingehend interpretieren ließe, dass eine Weglassung des Durchkopplungsbindestrichs innerhalb angeführter Wortgruppen korrekt wäre, dann aber auf der anderen Seite zu behaupten, dass die Weglassung des Bindestrichs nicht mit der amtlichen Rechtschreibung konform sei. Denn die Grundlage der deutschen Rechtschreibung ist das amtliche Regelwerk.

Neben der Dudenredaktion (Duden, «Richtiges und gutes Deutsch», Stichwort „Bindestrich“) und Walter Heuer (aus meiner Sicht beides keine Online-Mainstreammedien) würde auch Herr Dr. Bopp „sie (...) nicht verwenden“ (siehe letzte Zeile).

Für mich spricht daher vieles für die ungekoppelte Schreibweise (mit Anführungszeichen).
Wohlgemerkt, ich spreche hier von Tendenzen und nicht von richtig oder falsch.