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Rechtschreibung: Groß? Klein? Komma? - Aber wie?

Autor:Julio Werner
Datum: So, 06.06.2004, 16:09

Hallo, im Voraus vielen Dank. - Such nach 15
Jahren in Spanien Hilfe in Deutsch(land). Bitte, Bitte berichtigt mir den folgenden Text:

» . . . das hier und kein anderes!« Die Stimme kam von meiner Frau. Ich zuckte zusammen, als ich das Wrack anschaute. »Das sollen wir kaufen – diesen Schrotthaufen?«
Es war ein 48“ (14.50m) Taiwan Trawler mit Flybridge. Flybridge war schon immer mein Wunsch. Noch nie hatte eines meiner Boote eine Flybridge und ich habe immer neidisch zu denen geguckt, die so ein Ding hatten. Oben sitzen, oben steuern und von oben die ganze Welt sehen. Man hat beim Manövrieren die bessere Übersicht. Wirklich eine gute Erfindung.
Und nun stand so einer da. Ungepflegt reparaturbedürftig und sehr bedauernswert sah er aus. Das letztere hatte meine Frau wahrscheinlich ins Herz getroffen, denn immer wenn etwas hilflos oder bedauernswert dastand, ob Katze, Hund, Auto, Meerschweinchen oder Schiff, quoll ihr Herz über und das „Ding“ musste gerettet werden. Auf meinen Einwand, dass die Renovierung dieses Schiffes sehr zeit- und kostenintensiv sei, meinte sie: »Das können wir doch alles selbst machen!« In dem Wort „wir“ schwang ein gefährlicher Unterton mit. Wenn sie nämlich wir sagt, meint sie „du“ und das „du“ galt mir, was dann in diesem Falle bedeutete; du renovierst und wir fahren dann herum!
Trotz Flybridge kostete es mich Überwindung dieses Wrack von innen zu inspizieren. Im Salon angekommen sank ich in eine tiefe Depression, während meine Frau quietschfidel durch den Dreck hüpfte und nur noch Augen hatte für all den Mist und Kram der da herumlag. Meine depressiven Zustände ignorierte sie großzügig und so kam es wie es kommen musste: »NEIN! ...nie im Leben!«
»Aber Schatz . . .«, es gibt nichts herzzereißenderes, als wenn sie sagte „aber Schatz . . .“
Wir kauften! - Nun muss ich dazu erklären, dass die Substanz und die Bearbeitung des Schiffes topp waren. Wenigstens war es aus Polyester und der Jahrgang 1986. Die Innenbearbeitung des Teakholzes war sehr präzise und die beiden 125PS Ford Lehman Dieselmotoren machten einen guten Eindruck auf mich. Der Salon mit Steuerstand war großzügig gebaut. Doppellavabo mit Spültisch, Dreiplat-tengasherd mit Backofen, Mikrowelle, Kühlschrank, großer Esstisch mit Winkelsofa und jede Menge Stauraum. Im Bug befanden sich zwei Doppelkabinen und ein WC/Dusche. Achtern war die Eignerkabine mit WC/Dusche und einer Sitzbadewanne.
Auf dem Achterdeck stand ein Polyesterrettungsboot für 4 Personen. - Wir haben es später im Rhein-Rhone Kanal ausprobiert. Als ich das erste Mal alleine hineinhüpfte lag ich eben so schnell im Kanal wie ich ins Boot gehüpft bin. Zu zweit, sehr bedächtig und vorsichtig ging es gerade noch. Gegenseitige Hilfe war aber unbedingt erforderlich und als dann 2 Meter neben uns ein Fisch sprang, schwappten die Wellenringe über ins Boot. - Aber visuell gab das Ding eine unübertreffbare Sicherheit.
Auf der Flybridge war ein 4m Holzmast mit Baum montiert. Diese Konstruktion war für ein Stützsegel gedacht und mit dem Baum konnte man noch das Beiboot ins Wasser lassen. Auf den Trawler hatte man seinerzeit diese Stützsegel montiert, damit man bei seitlicher Wellenlage mehr Stabilität auf den Kurs bekommt. Das nützt natürlich nur, wenn der Wind auch von der Seite kommt und so Druck auf das Segel gibt. Nützlich ist es auch bei einer Ankerlage. Das Segel stellt das Schiff in den Wind und folglich auch in die Wellen. Somit liegt es ruhiger und kränkt weniger.
Das ganze Schiff war mit einem Teakdeck überzogen das sich in einem desolaten Zustand befand. Die meisten Zapfen auf den Schrauben fehlten, so dass die Schraubenköpfe sichtbar wurden. In den Nuten fehlte teilweise die Silikonmasse. Erst später erfuhr ich das Ausmaß dieses Zustandes.
Wir unterschrieben einen Vorvertrag und mit dieser Unterschrift endete auch unser Urlaub an der Costa Blanca in Calpe.
Juni 1992 - Der Alltag hatte uns wieder und irgendwie kamen mir immer mehr Zweifel auf, was der inzwischen abgeschlossene Kauf dieses Schiffes betraf. Nun war ich wieder in Basel und die Costa Blanca weit weg und somit mein Schiff auch. Bis im Herbst konnte ich es im Hafen von Calpe stehen lassen, dann musste es weg. Aber wohin? Nun, jeder der in der Schweiz oder in Deutschland ein Schiff hat, kommt in Panik, wenn er seinen Bootsplatz weggeben muss. Keiner würde das jemals freiwillig tun. Mir ging es jedenfalls so und wenn man die Verhältnisse im Mittelmeerraum nicht kennt ist das auch nicht verwunderlich.
Ich entschloss mich das Schiff nach Basel zu holen, um dann hier im Rhein und im Rhein-Rhonekanal herum zu schippern. Aber wie bekomme ich das Schiff nach Basel? Grosses Fragezeichen! Ich telefonierte mit diversen Boots-transportfirmen herum. Die erzählten mir von Leitplankendemontagen, Polizeibegleitungen und riesigen Umwegen. Das wäre alles noch gegangen, aber als ich dann den Preis hörte, konnte 3 Tage lang keiner mehr mit mir reden. Meine Frau hielt sich vornehm zurück und überließ das Desaster großzügig mir. - Typisch!
Einer riet mir auf dem Wasserweg! Mit dieser Kiste? Wenn möglich noch durch die Biscaya über Rotterdam? Unmöglich!

D a n k e
J. Werner
dias@ctv.es

 

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Julio Werner -- So, 6.6.2004, 16:09
Re: Rechtschreibung: Groß? Klein? Komma? - Aber wie?
Julian von Heyl -- Do, 17.6.2004, 18:14
Service? Find ich sch ...
PaulW -- Di, 20.2.2007, 15:52
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Paul -- Di, 20.2.2007, 20:36
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Julian von Heyl -- Di, 20.2.2007, 22:17
Re: Rechtschreibung: Groß? Klein? Komma? - Aber wie?
ormina -- Mo, 19.2.2007, 17:42
Re: Rechtschreibung: Groß? Klein? Komma? - Aber wie?
Paul -- Mo, 19.2.2007, 21:27