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Konjunktiv II unabhängig von indirekter Rede
Das war natürlich eine Dibbelschisser-Anmerkung, wie man bei uns sagt. Wenn man drei Pünktchen an Deinen Satz hängt, ist er natürlich vollkommen in Ordnung. Man kann sich dann eine Bedingung denken, die nicht erfüllt wird, oder eine Frage, die vorher gestellt wurde. Es gibt auch Sätze, wo keine Bedingung ausdrücklich genannt wird, sondern eine nur gedachte (aber wohl nicht wahrscheinliche) Möglichkeit.

Ein Sieg des FCK über die Bayern wäre eine kleine Sensation.

Hier ist die Bedingung etwas versteckt: Siegte der FCK über die Bayern, so wäre das eine kleine Sensation. Das alles gilt aber unabhängig von der wörtlichen Rede.

Konjunktiv II in der indirekten Rede
Vor allem aber ist der Konjunktiv II nicht dazu geeignet, zum Ausdruck zu bringen, dass die Aussage falsch ist. Er sorgt höchstens für eine neutrale bis kritische Bewertung des Zitierten, wenn er an die Stelle des Konjunktiv I tritt, weil dessen Form mit dem Indikativ identisch ist. Das war es vor allem, was ich mit meiner Anmerkung sagen wollte.

Ich hatte Deine hübsche Zusammenstellung an dieser Stelle so verstanden, als wolltest Du sagen: Mit dem Konjunktiv II zeige ich, dass ich die zitierte Aussage für unwahr halte. Das aber ist m. E. nicht der Fall. Die einzige Funktion des Konjunktiv II in indirekter Rede ist es, ggf. den Konjunktiv I zu ersetzen. Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

Gruß
Andreas