korrekturen.de | Korrektorat und Lektorat

> Du gibst mit dem Duden-Zitat genau wieder, was ich geschrieben
> habe.
> Natürlich geht theoretisch beides - theoretisch geht vieles, du
> drückst nur nicht immer das Gleiche aus.

> Deine und Julians Einschätzung kann ich nicht teilen, da im
> Brief explizit "dürfen" steht - warum also sollte der
> Arme ohne Pause "durchackern" müssen?

> Und der Hinweis auf den transitiven Gebrauch leuchtet mir in
> diesem Zusammenhang nicht ein, bin aber gespannt.

Hallo Paul,

du schreibst:

Wenn man ausdrücken will, dass eine Tätigkeit o.Ä. fortdauert, dann schreibt man im Allgemeinen zusammen, es sei denn, man möchte das Verb besonders betonen.

= grundsätzlich Zusammenschreibung, jedoch Ausnahme xy.

Im Duden steht hingegen:

Wird die Fortdauer eines Geschehens ausgedrückt, schreibt man im Allgemeinen zusammen, wenn »weiter« die Hauptbetonung trägt, und getrennt, wenn das Verb gleich stark betont wird.

= Es gibt 2 "gleichberechtigte" Möglichkeiten, 1. xxx und 2. xxx.

Das nenn' ich schon mal einen Unterschied. Wenn wir's dennoch so stehen lassen wollten, müsste man deinen Satz, um ihn grundsätzlich mit der Duden-Formulierung in Einklang zu bringen, wie folgt ändern:

Wenn man ausdrücken will, dass eine Tätigkeit o. Ä. fortdauert, dann schreibt man im Allgemeinen zusammen [dann trägt »weiter« die Hauptbetonung], es sei denn, man möchte »weiter« und das Verb GLEICH STARK betonen.

Zum transitiven Gebrauch. Du schreibst:

Die Verstärkung des Verbs "trainieren" lässt die andere Schreibweise [welche jetzt?] so klingen / aussehen, als wärest du ein Trainer.

Warum? Ein Hauch von Ahnung hat mich angeweht, dass die Überlegung mit "weitertrainieren", "weiter trainieren", "jemanden weitertrainieren", "jemanden weiter trainieren" zu tun haben könnte - da lag ich wohl falsch ... Also wie kommt jetzt der Trainer ins Spiel?

Was das "dürfen" angeht: Meinetwegen darf er bis zum Vertragsende ohne Pause weitertrainieren, wenn er möchte. Soll heißen: dürfen oder müssen, die Ununterbrochenheit bleibt die gleiche.

Vielleicht aber auch nicht. Wie im Duden-Beispiel "die Probleme werden weiter bestehen od. weiterbestehen", so ist vielleicht auch hier: beides möglich. Theoretisch, praktisch und sonstwie.

Oder? (Es sei denn, die Verfasserin oder der Verfasser des Antwortschreibens besteht darauf, es exakt soundso und mit der und der Konnotation gemeint zu haben. Ich glaub aber nicht, dass sie bzw. er sich darüber Gedanken gemacht hat.)

Viele Grüße

MG