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Hallo Kai,

> In dem Ausgangssatz gibt
> es keinerlei Verwechslungsgefahren mit Indikativformen. Demnach
> besteht kein Grund, aus der Reihe zu tanzen und eine existente
> Konjunktiv-I-Form nicht zu verwenden.

eine Verwechslungsgefahr besteht zwar nicht, aber die Verwendung einer ungebräuchlichen Form Konjunktiv I, zweite Person Singular ist ja ähnlich gelagert.

Was an Jesses Antwort, zu der ich deshalb bezüglich dieses angesprochenen Punktes (ich habe ihm nur mit einem Gedicht-Zitat von Friedrich Schiller mit der dort vorkommenden, meiner Meinung nach heute veralteten Form „du habest“ [das im Gedicht vorkommende Wort „dorten“ ist ja ebenfalls heute ungebräuchlich] zurückgeantwortet) auch gar nicht Stellung bezogen habe, nicht logisch ist, ist dass der Rest des Satzes von Konjunktiv I einer dritten Person betroffen ist. Da diese Formen nicht ungebräuchlich sind, gibt es auch keinen Grund, diese in Konjunktiv II umzuwandeln. Insofern ist eine Gleichmäßigkeit der Konjunktive gar nicht zwingend, und die Form Konjunktiv I/II zweite Person „tanzt ja eh aus der Reihe“ (zweite statt dritte Person).

Beim von mir geschriebenen Satz im vorigen Beitrag tanzt ja alles aus der Reihe, weil Konjunktiv I, II und III munter durcheinander gehen. Das spielt für die Verständlichkeit keine Rolle. Insofern sind hier Äpfel und Birnen durchaus vergleichbar.

Du räumst selbst ein, dass „du habest“ in der gesprochenen Sprache nicht gebräuchlich ist. Eine „indirekte Rede“ ist ja eigentlich keine Schrift-sprache, sondern eine Verschriftlichung einer gesprochenen Sprache. Da Zitate möglichst nah am Original sein sollten, ist eine Orientierung im geschriebenen Text an gesprochener Sprache nicht verkehrt.

Gruß

Pumene