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> gibt es für den Bereich Computerindustrie
> (und/oder auch Projektgeschäft) entsprechende
> Fachlexika, in denen solche Fälle geregelt
> sind?
Ganz sicher nicht, aus mehreren Gründen, aber das Warum interessiert dich wohl weniger.
Viele Unternehmen erstellen sich aber eigene Wörterverzeichnisse (an die sie sich manchmal sogar halten, ähemm).
Ich mache es so:
Zuallererst frage ich mich, ob es nicht eine deutsche Entsprechung gibt, die jeder kennt und die auch nicht deplatziert wirkt. So werde ich beispielsweise immer "Platte" schreiben, aber niemals "Disk".
Finde ich keine deutsche Entsprechung, dann sehe ich im Duden nach, dort finde ich viele gängige Begriffe wie beispielsweise "E-Mail".
Habe ich auch damit kein Glück, muss aber aus Gründen der Verständlichkeit das englische Wort beibehalten, dann richte ich mich nach den Rechtschreibregeln für Fremdwörter. Ich schreibe also nicht "case study", sondern "Case Study" (nur, um dein Beispiel aufzunehmen, in Wirklichkeit schreibe ich "Fallstudie").
In diesem letzten Fall kann ich das Genus theoretisch beliebig wählen, weil es dafür keine eindeutige Regel gibt. Nach meiner Erfahrung ist es glücklicherweise so, dass - wenn man nur solche Leute befragt, die etwas Englisch können und im Deutschen ziemlich sprachkompetent sind - die Mehrheit zu einem bestimmten Genus tendiert. So sagen beispielweise 95 % "die E-Mail", 5 % "das E-Mail" und 0 % "der E-Mail" - obwohl man "der Brief" sagt. Wohin die Tendenz im jeweiligen Fall geht, erfahre ich aus der Fachliteratur, wobei ich aber deren Niveau mit berücksichtige. Was da irgendein Computerfan schreibt, hat wenig Gewicht, denn das ist Umgangssprache und gehört deswegen nicht in Fachtexte.