korrekturen.de | Korrektorat und Lektorat

> Nun, zum einen ist "Duden"
> kein Firmenname, sondern ein Produktname.

Dann, als Produkt, gilt dies sogar (aus wettbewerbs-rechtlichen Gründen) umso zwingender: Nicht umsonst ist also auf der Duden-Website
"Duden Redaktion" als Titel zu lesen (heute recherchiert).

> Die Firma heißt Bibliographisches Institut
> & F. A. Brockhaus AG.

Oh oh, wichtig, merci. Hab ich jetzt schon glatt als Markennamen samt Produktnamen verinnerlicht, vielleicht auch im Gedenken an Paul Duden.

> Zum anderen ist mir keine "geltende
> Rechtspraxis" bekannt, die den
> Gebrauch von Bindestrichen regelt.

Da gibts - wohl immer noch, siehe oben - klare Richtlinien.
Das ist einer der Vorteile, in einer Agentur, einem Verlagshaus oder sonstigem Stammsitz zu arbeiten, gegenüber den freien Mitarbeitern bekommt man solche Feinheiten im Alltagsgeschäft mit.

> Die
> Firmen selbst lieben die Zusammenschreibung
> nicht, das stimmt, aber noch mehr graust
> sie der Gedanke, ein Bindestrich könnte
> ihren heiligen Firmen- oder Produktnamen
> annagen. Weshalb die Tendenz leider
> eher zu das Auge beleidigenden Konstruktionen
> wie "Aral Reifen Center" geht.

Siehe oben.
Das MUSS ja sogar so geschrieben werden, und der Bindestrich bezieht sich auf Fließtext.
Bei geläufigen Produktnamen (wenn es sich um Produkte handelt, gilt das besonders streng!) wie dem "Duden" darf dann sogar auf die Anführungszeichen verzichtet werden, wenn es sich um sehr geläufige Begriffe handelt und NICHT um eine Anzeige der Firma Brockhaus, oder eines Zwischenhändlers.

Der Duden hat eine solche Verbreitung bis hin zur dem Auge gefälligen Formulierung "Dudenredaktion" erhalten, weil er als Grundlagenmaterial, besonders auch für die Schulen, großen Aufwand betrieben hat und leistet, und immense Bedeutung dort erfährt.
Das ist in Bezug auf die wirtschaftliche Wirklichkeit aber erst die halbe Miete.
Übrigens einer der Gründe, warum mir oder mich das Reformtheater anmutete wie das erneute Erlernen von drei Varianten Muttersprache, im Schriftlichen (ächz).
Vom eigenen erlebten, erhofften Reformstatus einmal abgesehen - und was ich so höre in letzter Zeit entwickelt sich das Ganze sogar in diese Richtung (Entkomplizierung auch im Hinblick auf den "Turm zu Babylon" weltweit: die Sprachenvielfalt erhalten, aber nicht bei zunehmenden Kenntnissen über den Tellerrand hinaus so verwirrend, das nichts weiter mehr gelernt werden kann - weil man ständig in einem Rechtschreibführer nachblättern muss, und ewig über den Regeln brütet, was nun wie richtig ist, und ob da nicht eine Ausnahme gilt etc. pp.)

Äh - was wollte ich eigentlich schreiben ;)))