korrekturen.de | Korrektorat und Lektorat

> vielleicht umfasst die Ausbildung bzw.
> das Studium in Medienwissenschaften keine
> Rechtschreibung auch wissenschaftlicher
> Begriffe mehr?

Achte mal darauf, wie viele Akademiker aus dem Pädagogikfach (und anderen "weichen" Fächern) ihren eigenen Titel und ihre eigene Adresse nicht korrekt schreiben können. Dann weißt du, was "Ausbildung" ist.

Teures Messingschild am Haus:
"Diplom Sprachpädagogin" und "Sprachpaedagoge" - da muss ich regelmäßig dran vorbei gehen. :-(

Bei der Aufgabe "Schreibe Namen und Adresse des Angesprochenen korrekt aus der Zeitung oder von seinem Briefkopf ab!" scheitern auch SEHR viele.

Eine Bekannte von mir bekommt häufig Briefe von einem Arzt, die so linkisch gekrakelt adressiert sind (Schrift um 50 Grad nach links gekippt, Ziffern nicht lesbar, Buchstaben fehlen oder sind völlig verhunzt, Blockschrift ist unbekannt, Adressierungsregeln der Post nicht beachtet), dass man sich wundern muss, dass die überhaupt ankommen. Es kommen auch wirklich nicht alle an, obwohl natürlich alle aus den Leseautomaten der Post herausfliegen und einzeln von Menschen entschlüsselt werden (müssen). Wäre ich dieser Arzt, dann hieße es: Entweder vernünftig adressieren oder ab zum Arbeitsamt. (Vermutlich weiß der Arzt von dieser Unfähigkeit gar nichts, aber das muss man ihm dann vorwerfen. Man kann heutzutage nicht davon ausgehen, dass jeder Lesen, Schreiben und Rechnen kann. Zu kontrollieren, was in seinem Namen geschieht, ist Chefsache. Ich jedenfalls wechsele den Arzt, wenn zweimal pro Halbjahr ein solchermaßen adressierter Brief mit einem wichtigen Rezept nicht ankommt.)

Nach meiner Erfahrung können solche Leutchen meist auch keinen inhaltlich korrekten und sinnvollen Text zustande bringen, vom Stil gar nicht zu reden. Die schlechte Rechtschreibung ist dann nur ein Symptom für die eigentliche Krankheit, nämlich die Unfähigkeit zur vernünftigen Sachkommunikation oberhalb der Brötchenkauf-Ebene.