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> Wäre es daher nicht sinnvoll, "möchten" als
> eigenständigen Infinitiv im Duden aufzuführen?

Eins vorweg: Ich finde, die Frage ist doch letztendlich genau auf den Punkt gebracht worden...?!

Ohne jetzt groß die Diskussion zu stören, mein Beitrag:

Wie ich immer mal wieder erwähne: Der Duden bemüht sich die Standardsprache aufzunehmen, für "Umgangssprachengeplänkel" hat er nicht sehr viel übrig... Ob es tatsächlich sinnvoll ist, "möchten" einen eigenen Artikel im Wörterbuch zuzuweisen, "möchte" ich bezweifeln - äußerst nützlich jedoch ist die Methode bei anderen Wörterbüchern (z.B. Brockhaus), "möchten" zwar als eigenes Stichwort anzuführen, doch gleich auf den Eintrag "mögen" zu verweisen.

Ich kann EDA übrigens beipflichten: Die Konjunktivform "möchten" des Modalverbs "mögen" scheint sich tatsächlich weiter zu einem Vollverb zu entwickeln. Sprache wird ständig verändert, es gibt für solche Sprachveränderungen keine Regeln.
Es gibt dieses Phänomen zudem auch "von der anderen Seite": Unser Vollverb "brauchen" ist auf bestem Wege sich zu einem Modalverb zu entwickeln (daher auch die vom Duden nicht gern gesehenen Konstruktionen von brauchen ohne "zu").

Viele Grüße