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> Andreas, du hattest anfänglich geschrieben: "Halbe (oder
> kleine) Anführungszeichen sind grundsätzlich nicht zulässig,
> außer bei einem Zitat im Zitat." Daraufhin hatte ich darauf
> hingewiesen, daß ich "grundsätzlich nicht zulässig"
> für nicht zulässig halte.

Ich denke, ich habe erklärt, warum ich hier zu so „grundsätzlichen“ Formulierungen gegriffen haben …

Ausgesprochen falsch wäre ja
> lediglich, bei einem Zitat im Zitat die Zeichen zu verwechseln:
> '"Zitat" im Zitat' oder ""Zitat" im Zitat".

Du wirst lachen: Auch das ist möglich, es wird zumindest praktiziert. In dem von mir erwähnten Buch von Forssman / de Jong findet sich auch genau diese Umkehrung. Das kann ich nicht schön finden und auch nicht sinnvoll. Es zeigt mir: Vieles wird praktiziert, aber nicht alles ist durchdacht und zweckmäßig.

> Wenn du sagst, du wollest überzeugt werden, dann nehme ich an,
> daß außer einer 'amtlichen' Regelung dich eh nichts überzeugen
> würde.

Auch das hatte ich doch eigentlich gesagt: Zunächst frage ich nach der amtlichen Regelung (und die ist in diesem Fall klar). Aber dann stellt sich mir immer auch die Frage nach dem, was sinnvoll ist. Das hatte ich dir ja ein bisschen auseinanderklambüsert. (Es gibt Regelungen im Duden, die halte ich für keineswegs sinnvoll.)

> Die gibt es nicht,

Es gibt immerhin den Duden. Wie amtlich der ist, darüber lässt sich streiten.

und du mußt die einfachen
> Anführungszeichen ja nicht verwenden. Falls ich den Link auf die
> Richtlinien der Zeitschrift wiederfinde, werde ich ihn
> mitteilen. Aber auch folgender Kommentar dokumentiert immerhin
> die Verbreitung der Gepflogenheit:
> Wenn die Anführungszeichen Ironie, Distanzierung,
> übertragenen oder wortspielerischen Sprachgebrauch anzeigen
> sollen, werden laut Duden tatsächlich doppelte Anführungszeichen
> verlangt. Das ändert aber nichts daran, dass in der Praxis, das
> heißt: in wissenschaftlichen, journalistischen und anderen
> Sachtexten, die einfachen Anführungszeichen mindestens genau so
> verbreitet sind – zumindest in den Texten, die ich lese. Ich
> finde die Unterscheidung eigentlich nützlich ... Quelle:
> http://www.typografie.info/2/showthread.php/17444-Einfache-ANf%C3%BChrungszeichen-bei-Ironie

Danke für diesen Link! Es sagt aber auch nichts anderes als: Es gibt Leute, die machen das so. Vielleicht sogar viele.

> Eine Anmerkung am Rande: Respekt für die Mühe, mit der du
> typografisch korrekte Zeichen (Anführungszeichen, Apostroph)
> tippst! Mir ist die Eingabe von Sonderzeichen denn doch zu
> mühsam. Gibt's einen einfachen Texteditor (nicht gleich eine
> ausgewachsene Textverarbeitung), der das automatisch erledigt?

Ich weiß nicht, was dich an „ausgewachsenen“ Textverarbeitungen stört. Open Office ist brauchbar und kostenlos. Und es nimmt dir die meiste Arbeit in dieser Hinsicht ab. Für dieses Forum benutze ich allerdings meistens die plumpen Inch-Zeichen als Anführungszeichen oder eben auch die Foot-Zeichen. Doch hier, in einem so erhabenen Disput über Typografie kann ich mir eine solche Blöße natürlich nicht geben.

> Und noch etwas am Rande: "Die halben Anführungszeichen sind
> einfache Versionen der doppelten ..." -- diese Formulierung
> fand ich in der Wikipedia. Demnach ist also das Halbe die Hälfte
> des Doppelten. Aber was ist dann das Einfache? Oder ist das
> Halbe gar das Einfache des Doppelten, also das Doppelte? Tja,
> Typografie, Orthografie und Grundrechenarten sind Felder voller
> ungelöster Probleme ...

Es ist unlogisch – aber man versteht's.

Ich hatte eigentlich erwartet, dass du zu meinen Bedenken gegenüber der Ironie-Regelung irgendwie Stellung nimmst …

Gruß
Andreas