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Hallo,

einem interessanten SPIEGEL-Artikel habe ich entnommen, dass es - zum Beispiel auf Bali - Völker gibt, die kein rechts und links kennen. Richtungen des Alltags werden entsprechend mit "zum Sonnenuntergang hin", "zum Sonnenaufgang hin", "zum Berg hin", "zum Tal hin" festgelegt. Die Ethnologen nennen solche Richtungsbestimmungen "geozentrisch", da sie sich im Gegensatz zur westlichen "egozentrischen" Sichtweise nicht aus der Sicht des Betrachters hinaus definieren, sondern die Umgebung und nicht der einzelne Mensch die Richtung vorgibt.

In einem Versuch haben Sprachforscher den Balinesen und Neuguineern auf einem Tisch drei Spielzeugmodelle vorgelegt: links ein Krokodil, in der Mitte ein Baum und rechts eine Ente ... nein, ein Frosch. Die Probanden sollten sich nun umdrehen und das Spielzeug auf einem anderen Tisch in der gleichen Anordnung wieder aufbauen. Alle Kinder und die Hälfte der Erwachsenen erledigten dabei die Aufgabe nach europäischem Verständnis verkehrt, nämlich spiegelbildlich: Der Frosch lag nun links, das Krokodil rechts.

Ich frage mich, wie die das im Straßenverkehr mit der Vorfahrt regeln ...

Gruß
Julian