korrekturen.de | Korrektorat und Lektorat

Rechtschreibforum

Bei Fragen zur deutschen Rechtschreibung, nach Duden richtigen Schreibweise, zu Grammatik oder Kommasetzung, Bedeutung oder Synonymen sind Sie hier richtig. Bevor Sie eine Frage stellen, nutzen Sie bitte die Suchfunktionen.

Re: Sprache ohne rechts und links

Autor:Birgitta
Datum: Fr, 13.02.2004, 15:47

Da habe ich auch gleich geschaltet: das hängt von Erfahrungs-Lernmarken ab:
Mit drei bis vier Jahren frug ich danach einfach meine Eltern: die ganze Familie war beisammen und man scherzte darüber, dass das eine Kind Linkshänder, das andere Rechtshänder ist.
Ich frug was das heißt, und mir wurde an der rechten Hand ein kleiner Pigmentfleck gezeigt: da ist rechts.
Das habe ich - wann immer die Frage sich stellt - als Orientierungs-Lernmarke im Kopf, und jedesmal verknüpft sich das automatisch mit der angenehmen Athmosphäre. Und mir fällt auch heute noch auf, das ich intuitiv trotzdem oft erst auf die linke Hand schaue, und dann den Punkt suchend die rechte anblicke (ich war, offensichtlich Linkshändigkeit aufweisend, Auslöser für die netten Scherze). Oft bin ich, damit so intuitiv gefördert immer noch schneller als andere, die gerade etwas die Orientierung verloren haben, aber ich habe zumindest keine unangenehmen, sondern angenehme Erinnerungen an diese Lernmarke.
Die solchermaßen unterstützend in diesem Bereich, manchmal dazu führen, im entscheidenden Moment zuverlässig schnell genug zu sein.

Die Richtung kennen reicht allerdings nicht aus, hat man, was Zwischenmenschliches angeht bei derartigen Orientierungs-Lernschritten intuitiv Magenschmerzen, werden gewisse Lernerfahrungs-Situationen in Erinnerung gerufen - vor allem in einer Umgebung wo solche Spannungen noch geschürt werden, selbst in sensibelsten Gefahrensituationen blind so weiter gemacht wird.
Daher würde ich auch von Scherzen über Brachialmethoden abraten, für wirklich effektive Lernerfahrungen.
Obwohl interessant wäre weiter dort zu untersuchen, wie sich das sozial weiter auswirkt, wo Kollisionen irgendwelcher Art Orientierungen beeinflussen - für zukünftige Unfallvermeidung und gezieltes Aufbau-Training.

Da gibts ja immer noch Leute, die meinen mit, in grausamer Erinnerung gebliebener oder bleibender Härte: was für eine mächtige Waffe - durchsetzen zu müssen, effektives Lernen für sich allein zu ermöglichen.
Nicht besser und in keiner Weise anders als das, was sie ihren erklärten Feinden oder Spottopfern vorwerfen.

Und sonst auch nur “Ganz oder Gar nicht“ intrinsisch ermöglichend - also inklusive Vorprogrammierung kommender Widersacher.
Was ich sagen will: oft wird der Zeitpunkt für intrinsische und deiktische Prioritäten bei Sicht- und Beurteilungsmomenten nicht berücksichtigt. Oder gezielt ausgenutzt, um eigene Vorteile zu erzwingen.

Solcherart konfliktverbundenes Lernen halte ich für problematischer als das spielerische, Spaß machende und Gemeinschaft ermöglichende.
Die narzistische Berechnungs-Orgel ist ja vielfältig:
Bis hin zu Verweigerungshaltungen im entscheidenden Moment, wo Präsenz und Offenheit füreinander wichtig ist, kann das führen.
Und manchmal sollte das intuitiv Konstruktive so schnell wie erforderlich möglich sein, um Unfälle oder größten Folgeschaden zu vermeiden, rechtzeitig.
Aber das ist oft eine lediglich nur individuell beurteilte Interessensfrage.
Und: welcher lebensbejahende Mensch würde ihm Anvertraute - könnte man Aufmerksamkeit rechtzeitig zuwenden - in Knochenbrüche für Lernerfahrungen verwickeln? Mit der Ausnahme: wenn es um die Entscheidung geht: meines oder Nachbars Kind zu retten, wenn beide gleichzeitig in der Gefahr schweben? Dann lieber das Eigene retten?!

Rechtfertigung für Raffinesse? Sollte eher eine Warnung sein: manchmal ist das Nachbarkind näher, und entweder das wird gerettet, oder beide gehen unter. Aber für solches Verhalten liegt ein entscheidender Unterschied vor, das Begreifen über Werte welche jenseits von Berechnung intuitiv vorbeugend geachtet, unterm Strich einfach gesünder sind. Alles Übungs- und Trainingssache. Fragt sich was geübt und trainiert wird, wann und vornehmlich.
Nicht nur schickerweise sondern als Priorität erforderlich, damit überhaupt irgendwas Schickes noch oder wieder möglich ist.

 

antworten


Beiträge zu diesem Thema

Sprache ohne rechts und links
Julian von Heyl -- Mo, 9.2.2004, 07:32
Re: Sprache ohne rechts und links
Afra -- Mo, 9.2.2004, 09:45
Re: Sprache ohne rechts und links
Julian von Heyl -- Mo, 9.2.2004, 10:02
Re: Sprache ohne rechts und links
Birgitta -- Mo, 9.2.2004, 11:58
Re: Sprache ohne rechts und links
Rolf Keller -- Do, 12.2.2004, 18:08
Re: Sprache ohne rechts und links
Birgitta -- Do, 12.2.2004, 18:23
Re: Sprache ohne rechts und links
Rolf Keller -- Do, 12.2.2004, 19:11
Re: Sprache ohne rechts und links
Birgitta -- Do, 12.2.2004, 19:32
Re: Sprache ohne rechts und links
Rolf Keller -- Mo, 23.2.2004, 14:31
Re: Sprache ohne rechts und links
Birgitta -- Mo, 23.2.2004, 15:33
Re: Sprache ohne rechts und links
Birgitta -- Mo, 23.2.2004, 15:47
Re: Sprache ohne rechts und links
Rolf Keller -- Mi, 25.2.2004, 13:15
intrinsisch und deiktisch
Julian von Heyl -- Do, 12.2.2004, 19:02
Re: intrinsisch und deiktisch
Rolf Keller -- Do, 12.2.2004, 19:39
Re: Sprache ohne rechts und links
Carola -- Fr, 13.2.2004, 14:49
Re: Sprache ohne rechts und links
Birgitta -- Fr, 13.2.2004, 15:47
Re: Sprache ohne rechts und links
frenchcorrection -- Mo, 29.6.2009, 11:43