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Rechtschreibforum

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Re: Sprache ohne rechts und links

Autor:Birgitta
Datum: Do, 12.02.2004, 19:32

Genau auf diese feinen Differenzierungen wollte ich hinweisen.

> Bei uns wird es eben in der Regel
> immer vom Standpunkt des Betrachters
> aus gesehen.

Siehe Julians Beitrag zu intrinsischem und deiktischem Denken, wobei ich überlege ob sich das Puzzleteil von Gehirnfunktionsweisen allein auf Kinder und Erwachsene beschränkt.
Auch das verallgemeinernde “...bei uns...“ lässt mich aufmerken: so einfach ist das nicht.
Bei euch Männern, Rechtshändern, oder wer ist
“bei uns“? Ich verstehe was Du sagen willst, habe aber sehr oft, zu oft, erlebt das dies eben nicht selbstverständlich im Sinne des Wortes ist, und positionsangaben-verfeinernd nachgefragt wird.

> Ausnahmen macht man bei
> Objekten, die von Natur aus eine klare
> Orientierung haben. Da gibt es eigentlich
> fast nie Zweifel.

Du meinst also, wenn man allein oder gemeinsam auf ein bestimmtes, ausgesuchtes Objekt schaut?
Und zwar aus der gleichen Perspektive, denn sonst ist ja evtl. links oben das, was für den gegenüber davor Stehenden rechts unten bedeutet.

> Welche andere Bezugsbasis
> sollte man denn auch sonst wählen? Wenn
> an meinen Auto der rechte Vorderreifen
> erneuert werden soll, dann will ich
> doch nicht am Telefon etwas von der
> Art "Wenn das Auto vorwärts in
> Ihre Werkstatthalle fährt, dann ist
> es die westliche Seite" sagen müssen?
> Das wäre doch äußerst unpraktisch, ich
> kenne die Lage der Werkstatt ja womöglich
> gar nicht.

Genau, das ist es was ich meine.
Ein Wort wie: “...der Platte ist intrischisch gesehen rechts-hinten...“
Warum ich das ausgesprochen interessant finde?
Weil die zivile Luftfahrt ja auch eher zunehmen wird, und da auch im Zwischenmenschlichen als vergleichbares Muster oft Missverständnisse bestehen, glaube ich das solche Präzision im Denken und Ausspruch auch hierfür Vorteile bringt.

So mache ich jemandem eine Freude, weil ich spüre das auch mir das gut tut, und so gesund ist, oder Gesundheit mitbringt.
Und ich erlebe deiktisch die Vorsicht, ob dies auch so gemeint ist.
Darüber freue ich mich, wenn dieses Freude bereiten wahr ist, weil intrinsisch wie deiktisch dies als Freude empfunden wird.
Ohne Zweifel eine Übereinstimmung :)

Bei Richtungs- und Positionsbeschreibungen wie im dreidimensionalen Raum, wo keine Markierungen und Leitplanken angebracht werden können, ist das Handeln jedoch schon vorwegnehmend auf planende Übereinstimmung aufzubauen, besonders auch sprachlich präzisiert. Denn dort ersetzt der Sprachkontakt oft das Schilder- und Markierungssystem. Regeln können sonst nicht oder erst zu spät funktionieren - wenn Bewegung Raum und Zeit tangiert.
Kannst Du mir noch folgen ;) ?
Jedenfalls funktionieren diese Dinge nicht ohne vorauszusetzende allgemein erfahrbare Akzeptanz und Übereinstimmung.

>

 

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Beiträge zu diesem Thema

Sprache ohne rechts und links
Julian von Heyl -- Mo, 9.2.2004, 07:32
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Rolf Keller -- Do, 12.2.2004, 19:39
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Birgitta -- Fr, 13.2.2004, 15:47
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