korrekturen.de | Korrektorat und Lektorat

> https://core.ac.uk/download/pdf/11592928.pdf

> Zitat

> (Seite 45)

> Da nach Eroms die kommunikativen Kategorien Thema und Rhema
> gegenüber den grammatischen Kategorien Subjekt und Prädikat zu
> trennen sind, …

> Zitatende

> (Seite 35)

> Thema = (psychologisches) Subjekt

> Rhema = (psychologisches) Prädikat

> Mit den „kommunikativen Kategorien“ kannst du nicht
> „grammatisch“ argumentieren.

Unter einem „psychologischen Subjekt“ kann ich mir nicht wirklich etwas vorstellen. Ich halte diesen Begriff für wolkig. Am ehesten würde ich da an subjektlose Sätze im Deutschen denken.

Mir ist kalt/warm/heiß/schlecht.

Das psychologische Subjekt des Satzes wäre die Dativform von „ich“. Es steht im Vorfeld des Satzes und ist daher wie im Regelfall auch dessen Thema. Im folgenden subjektlosen Satz gäbe es allerdings noch nicht einmal ein „psychologisches Subjekt“, sehr wohl aber ein Thema, nämlich „hier“!

Hier wird nicht geschwätzt!

Das implizite psychologische Subjekt müsste aber „ihr“ sein: Ihr dürft hier nicht schwätzen!

Sieh doch einfach im bereits gegebenen Kontext einen Gegenbeweis:

Sabine schreibt gerade an einer Dissertation. Das Thema (Topik/Thema und Subjekt) ist/sind die Kommerzialisierung des Fußballs und die Kritik daran (Kommentar/Rhema und Prädikat).

Hier wird nichts besonders betont. Bei Endstellung muss das Rhema nicht besonders betont werden, bei Betonung kann es auch im Vorfeld des Satzes stehen. Topikalisierung des Prädikats (d. h. eine Erhebung des Prädikats zum Thema des Satzes) zieht immer auch dessen Betonung nach sich:

Bei einem Unfall (Thema) ist am Montagvormittag ein Sachschaden von etwa 5.000 Euro entstanden (Rhema). Verletzt (Thema) wurde niemand.(Rhema)

Textfettung durch mich zur Kennzeichnung der Betonung.
https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/1053857#Autofahrer_.C3.BCbersah_Poller_.E2.80.93_Sachschaden_etwa_5.000_Euro
Das Thema „Unfall“ wird hier mit der assoziativen Anapher „verletzt“ fortgeführt.