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> Das finde ich nicht.
> Ob „die Kommerzialisierung des Fußballs und die Kritik
> daran“ eine Einheit ist, wäre nur dann relevant, wenn es
> sich dabei um das Subjekt des Satzes handeln würde, was ich
> weiterhin bestreite; es ist das Prädikatsnomen/der
> Gleichsetzungsnominativ/die Prädikativergänzung!
Da stehst du mit deiner Meinung aber allein da:
Guten Tag …,
die übliche Hilfsregel lautet: Wenn man „sein“ durch „gelten als“ oder „sich erweisen als“ ersetzt, ist der Teil, der mit „als“ steht, der Gleichsetzungsnominativ. Für den Beispielsatz bedeutet dies:
- Das Thema ist/sind die Kommerzialisierung des Fußballs und die Kritik daran.
- Als Thema gilt/gelten die Kommerzialisierung des Fußballs und die Kritik daran.
-> das Thema = Gleichsetzungsnominativ
-> Subjekt = die Kommerzialisierung des Fußballs und die Kritik daran
Ich halte diese Hilfsregel für nützlich, aber auch für nicht ganz unproblematisch. Wenn man davon ausgeht, dass das Subjekt das ist, worüber etwas ausgesagt wird, und das Prädikativ eine Eigenschaft des Subjekts angibt, ist die Verteilung Subjekt-Gleichsetzungsnominativ hier nämlich verkehrt. Es wird etwas über das Thema gesagt, nämlich welche Eigenschaft es hat bzw. was es ist. Dennoch wird die Bestimmung des Gleichsetzungsnominativs üblicherweise mit der genannten Hilfsregel vorgenommen (soweit es überhaupt notwendig ist, bei einer GLEICHsetzung die exakte Unterscheidung zu machen).
Das Verb kann übrigens im Singular oder im Plural stehen, je nachdem ob „die Kommerzialisierung des Fußballs und die Kritik daran“ als eine Einheit aufgefasst wird oder nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Stephan Bopp
Gruß
Pumene